«Nach drei Jahren wirtschaftlicher Stagnation spiegelt das Stimmungsbild gute Chancen für eine Konjunkturbelebung wider», kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die expansive Fiskalpolitik werde der deutschen Wirtschaft neuen Schwung verleihen. «Die Erholung bleibt jedoch fragil», schreibt er. «Der Umgang mit anhaltenden Handelskonflikten, geopolitischen Spannungen sowie ausbleibenden Investitionen dürfte auch 2026 auf der Reformagenda bleiben.»

Nennenswert ist laut ZEW die Verbesserung bei der Automobilbranche, deren Saldo um 7,7 Punkte auf minus 22 Punkte steigt. Weitere exportorientierte Branchen wie die Chemie- und Pharmaindustrie, als auch die Metallproduktion verzeichneten ebenfalls Anstiege, die jedoch geringer ausfallen. «Trotz fiskalischem Rückenwind werden diese Branchen weiterhin von einer schwachen Exportdynamik aufgrund hoher Zölle und struktureller Wettbewerbsnachteile belastet», schreibt das ZEW.

Ganz trübe bewerten die Befragten weiterhin die aktuelle Lage. Der entsprechende Indikator fiel um 2,3 Punkte auf minus 81 Punkte. Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 80 Punkte erwartet. Die Erwartungen für das Wachstum im Schlussquartal sollten daher nicht zu hoch gesteckt werden, schreibt Helaba-Volkswirt Ralf Umlauf. Dafür würden auch die zuvor veröffentlichten enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes sprechen.

In der Eurozone insgesamt verbesserten sich die Erwartungen um 8,7 Punkte auf 33,7 Punkte. Die Bewertung der aktuellen Lage sank um 1,2 Punkte auf minus 28,5 Punkte./jsl/jha/

(AWP)