Der Franken ist gegenüber Euro und Dollar minimal gestiegen. Aktuell kostet ein Euro 0,9758 Franken nach 0,9779 am Vorabend. Der US-Dollar wird zu 0,9030 nach 0,9062 Franken und damit ebenfalls unter dem Niveau von Dienstagabend gehandelt.
Zur Wochenmitte blicken die Anleger gespannt nach Washington. Dort gibt am Abend die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt. Experten erwarten überwiegend, dass die Währungshüter ihren scharfen Straffungskurs der vergangenen 15 Monate nicht fortsetzen. Für eine Zinspause sprechen etwa die tendenziell rückläufige Inflation und die schwächelnde Konjunktur.
Fraglich ist, ob die Zinsanhebungen damit vorerst beendet wären - oder vielleicht schon bald wieder aufgenommen werden. Fachleute sind sich hier nicht ganz einig. Fed-Chef Jerome Powell dürfte nach der Zinssitzung mit entsprechenden Fragen konfrontiert werden.
Die türkische Lira legte indes gegenüber dem Euro und dem Dollar etwas zu, entfernte sich damit aber nur leicht von ihren zuletzt erreichten Rekordtiefs. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte vor Reportern, dass er seinem neuen Wirtschaftsteam um Finanzminister Mehmet Simsek und Zentralbankchefin Hafize Gaye Erkan mehr Spielraum einräume.
Erdogans Politikansatz gilt als unkonventionell, weil auf den massiven Anstieg der Inflation nur mit mässigen Zinsanhebungen oder gar Zinssenkungen reagiert wurde. Das Zugeständnis des Präsidenten könnte zwar den Weg für eine Abkehr von jahrelangen unorthodoxen Massnahmen zur Stützung der Wirtschaft ebnen. Erdogan machte aber deutlich, dass sich seine Prioritäten nicht geändert hätten, auch wenn er zunächst mehr Flexibilität zulassen werde: "Die Menschen sollten nicht dem Irrtum unterliegen, dass der Präsident eine ernsthafte Änderung der Zinspolitik anstrebt", sagte Erdogan. "Ich bin derselbe."
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