Kurz vor Mittag kostet das Währungspaar Euro/Dollar 1,16380. Das ist mehr als im Frühen Handel mit 1,1617. Am Vorabend kostete der Euro noch weniger (1,1585). Zum Franken hat sich die US-Devise weiter abgeschwächt auf 0,8024 von 0,8033 am Morgen und 0,8058 Franken am Vorabend. Derweil ist das Euro/Franken-Paar leicht auf 0,9339 gestiegen, von 0,9330 Franken.

Ein Grund für die Schwäche des Dollars seien die Zinssenkungserwartungen. Diese hätten leicht zugenommen, nachdem sich Christopher Waller, einer der Direktoren der US-Notenbank Fed, für eine Zinssenkung des Fed bei der nächsten Sitzung Ende Juli ausgesprochen hatte. Die Inflation liege nahe dem Zielwert und die Aufwärtsrisiken seien begrenzt. «Ich halte es für sinnvoll, den Leitzins in zwei Wochen um 25 Basispunkte zu senken», sagte er.

Zuvor hatten sich mehrere US-Notenbanker für einen unveränderten Leitzins ausgesprochen. Auch Notenbankchef Jerome Powell hatte nach dem jüngsten Zinsbeschluss eine abwartende Haltung signalisiert. Er wolle erst die möglichen Folgen der US-Zollpolitik für die Preisentwicklung begutachten.

Am Devisenmarkt bleibt die US-Zollpolitik und ihre Folgen ein bestimmendes Thema. Die US-Regierung hat unter anderem der EU gedroht, ab dem 1. August höhere Zölle von 30 Prozent in Kraft zu setzen, wenn es keine Einigung auf ein Handelsabkommen geben sollte. «Wir kommen dem 1. August mit schnellen Schritten näher, und nur weil der Markt fest davon überzeugt zu sein scheint, dass Trump auch dieses Mal einen Rückzieher machen wird, muss es nicht so kommen», sagte Devisenexperte Volkmar Baur von der Commerzbank. Die Schweiz wartet weiterhin noch auf Post aus den USA.

Yen unter Druck

Unter Druck stand der japanische Yen. In Japan hat sich die Inflation im Juni stärker als erwartet abgeschwächt. Die Konsumentenpreise ohne Berücksichtigung von frischen Lebensmitteln legten um 3,3 Prozent im Jahresvergleich zu. Im Vormonat war die Teuerung noch den dritten Monat in Folge gestiegen und hatte mit 3,7 Prozent den höchsten Wert seit Anfang 2023 erreicht. Vor den Oberhauswahlen in Japan herrschte zudem Zurückhaltung an den Märkten.

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(AWP)