Der Euro hat zum Dollar im US-Handel wieder klar nachgegeben. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Abend noch 1,1301 US-Dollar nach 1,1370 am späten Nachmittag. Derweil hat sich der Euro auch zur Schweizer Währung abgeschwächt. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 0,9346 Schweizer Franken gehandelt und damit etwas tiefer als am späten Nachmittag.

Der US-Arbeitsmarktbericht war klar besser ausgefallen als erwartet. Die Zollpolitik der US-Regierung hat zumindest im April zunächst noch keine grossen Spuren auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt hinterlassen. Ausserhalb der Landwirtschaft wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen als von Volkswirten erwartet.

«Die Zölle könnten sogar positiv auf den US-Arbeitsmarkt abgefärbt haben», schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Er verweist auf die neuen Stellen im Transport und Lagersektor. «Viele Unternehmen, aber auch private Haushalte haben sich in Anbetracht der Zölle noch mit Waren eingedeckt.» Gitzel spricht daher mit Blick auf die Beschäftigungsentwicklung von einer «Momentaufnahme». Eher negativ überraschte etwas später der Auftragseingang der US-Industrie, der im März weniger als erwartet zugelegt hat.

In der Eurozone zeigte sich die Inflation im April hartnäckiger als gedacht. Die Inflationsrate verharrte bei 2,2 Prozent. Volkswirte hatten für April mit einem erneuten Rückgang gerechnet. Sie hatten im Schnitt 2,1 Prozent prognostiziert. Vor allem die gestiegenen Preise im Dienstleistungssektor stützten die Inflation.

Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von etwa zwei Prozent für die Eurozone an. Zuletzt hatte die Notenbank die Leitzinsen Mitte April um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Angesichts der Gefahren für das Wirtschaftswachstum durch die Zollpolitik der USA erwarten Ökonomen weitere Zinssenkungen. Die EZB könnte jedoch laut Volkswirten vorsichtiger als bisher erwartet vorgehen.

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(AWP)