Ein überraschend deutlicher Anstieg der Produzentenpreise in den USA haben die Hoffnung auf eine Senkung der US-Zinsen im September gedämpft. Das stützt den «Greenback».

Der Euro hat zum US-Dollar am Nachmittag leicht an Terrain eingebüsst und wird derzeit zu 1,1664 nach 1,1686 Euro gegen Mittag gehandelt. Auch der Schweizer Franken gibt zum Dollar nach. Derzeit notiert der US-Dollar mit 0,8075 Franken nach zuvor 0,8063. Das Euro/Franken-Paar tritt derweil bei Kursen von 0,9419 Franken mehr oder weniger auf der Stelle.

Die Erwartungen an rasche Leitzinssenkungen in den USA wurden am Donnerstagnachmittag etwas gedämpft. Die Produzentenpreise sind in den USA im Juli unerwartet stark gestiegen. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren verlangen, legten im Jahresvergleich um 3,3 Prozent zu. Im Juni hatte die Rate bei 2,3 Prozent gelegen und Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg um 2,5 Prozent gerechnet.

Wie die Konsumentenpreise, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik orientiert, wirken sich auch die Produzentenpreise auf die Inflation aus. Eine höhere Inflation würde die Möglichkeiten des Fed für Leitzinssenkungen beschränken. Der Dollar war zuletzt durch die Erwartung einer Lockerung der Geldpolitik belastet worden. Derzeit wird fest mit einer Zinssenkung durch das Fed im September gerechnet, nachdem jüngste Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt überraschend schwach ausgefallen waren.

An den beiden vergangenen Handelstagen profitierte der Euro von einer Dollar-Schwäche und konnte in dieser Zeit um etwa einen Cent zulegen. Hintergrund war die Erwartung einer Zinssenkung der US-Notenbank im September.

Zudem macht die Politik weiter Druck: Zuletzt hat US-Finanzminister Scott Bessent das Fed aufgefordert, die Zinsen im September deutlich zu senken, um 0,50 Prozentpunkte. Am Markt wird auf der kommenden Zinssitzung mittlerweile fest mit einer Senkung gerechnet, aber nur um 0,25 Prozentpunkte.

(AWP)