Auch der US-Dollar fiel am Vormittag deutlich auf 0,8449 Franken. Auch zum Euro hat der Dollar leicht an Terrain eingebüsst und wird derzeit zu 1,1148 nach 1,1160 am frühen Morgen gehandelt.
Grund für die Schwäche des Euro sind Inflationsdaten aus wichtigen Eurozonen-Ländern. In Frankreich und Spanien hat die Teuerung im September im Jahresvergleich stärker nachgegeben als von Analysten erwartet. So stiegen die nach europäischen Standards erhobenen Konsumentenpreise in Frankreich um lediglich 1,5 und in Spanien um 1,7 Prozent. In beiden Ländern drückten vor allem die gesunkenen Energiepreise die Inflation nach unten.
Dies ist unter der von der Europäische Zentralbank (EZB) angestrebten Teuerung von 2 Prozent. Insofern setzten die Anleger nun darauf, dass die Europäische Zentralbank das Tempo der Zinssenkungen beschleunigen wird. Bereits im Oktober könnte damit der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagenzins, den Banken für bei der EZB parkierte Gelder erhalten, erneut um 0,25 Prozentpunkte sinken. Dies lässt sich aus speziellen Terminkontrakten am Geldmarkt ablesen.
Die Inflationsdaten aus der Eurozone und der Schweiz werden kommende Woche erwartet.
Der Franken profitiert laut Händlern davon, dass die Zinsen schon sehr tief sind und der Spielraum der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die den Leitzins am Vortag und 25 Basispunkte auf noch 1,00 Prozent gesenkt hat, inzwischen sehr eingeschränkt ist. Andere Zentralbanken dürften in den kommenden Monaten deutlich stärkere Zinssenkungen liefern, kommentiert die Commerzbank. Davon dürfte der Franken relativ gesehen profitieren.
Yen auf Erholungskurs
Indes machte der Yen anfängliche Verluste wett und legte gegenüber allen anderen wichtigen Währungen deutlich zu. Für die Kehrtwende sorgte die Nachricht, dass Japans Regierungspartei LDP den früheren Verteidigungsminister Shigeru Ishiba zum neuen Parteivorsitzenden und damit de facto auch zum Regierungschef des Landes gewählt hatte. Ishiba gilt als Befürworter der recht straffen Geldpolitik der Notenbank.
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(AWP)