Auch zum Franken gab der Euro im Vormittagsverlauf nach, allerdings etwas weniger stark als zum Dollar. Derzeit geht das EUR/CHF-Paar zu 0,9557 um nach 0,9582 Franken am früheren Donnerstagmorgen, das Tagestief lag bei 0,9550. Das Währungspaar USD/CHF steht derweil am Nachmittag höher bei 0,8753 nach 0,8731.
Belastet wurde der Euro von Inflationsdaten aus der Eurozone. Im Währungsraum verringerte sich die Teuerung im November deutlich auf 2,4 Prozent. Der Rückgang war nicht nur deutlicher als erwartet. Auch kommt das mittelfristige Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent zumindest wieder in Reichweite. Fachleute rechnen allerdings überwiegend mit einem längeren Weg, bis das EZB-Ziel wieder nachhaltig erreicht wird. Bundesbankpräsident Joachim Nagel spricht regelmässig von einer schwierigen «letzten Meile».
Dennoch sind an den Finanzmärkten für nächstes Jahr erste Zinssenkungen der EZB eingepreist. Auch Bankökonomen sehen Zinssenkungsspielraum: Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, wies darauf hin, dass der Leitzins abzüglich der Inflation selbst bei deutlichen Zinssenkungen im kommenden Jahr vermutlich positiv wäre. Ein positiver Realzins würde die ohnehin schwächere Konjunktur zusätzlich bremsen.
Auch am Nachmittag steht die Geldpolitik im Mittelpunkt. Aus den USA wird unter anderem das von der Notenbank Fed präferierte Inflationsmass PCE veröffentlicht. Wie von der EZB werden von der Fed im kommenden Jahr erste Zinssenkungen erwartet. Ausserdem stehen die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt und Daten vom Immobilienmarkt an.
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(AWP)