Auch gegenüber dem Franken hat sich der Euro abgeschwächt und wird aktuell noch zu 0,9730 Franken nach 0,9761 am Morgen oder 0,9788 am Donnerstagmittag gehandelt. Dagegen hat der US-Dollar zum Franken im Frühgeschäft leicht auf 0,9134 von 0,9112 Franken zugelegt.

Der Euro steht unter Druck, weil der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und den USA wachsen dürfte. Während die EZB auf eine erste Zinssenkung im Juni zusteuert, scheint die US-Zentralbank Fed mit einer Lockerung ihrer straffen Geldpolitik noch abwarten zu wollen. Ausschlaggebend ist die höhere und zähe Inflation in den USA sowie die robustere Verfassung der dortigen Konjunktur. Höhere Zinsen kommen einer Währung meist zugute, in diesem Fall dem Dollar.

«Wenn die Konjunkturunterschiede zwischen Europa und den USA so gross werden wie gegenwärtig, dann kann auch die Geldpolitik temporär auseinandergehen, wobei sich mittelfristig die europäische Wirtschaft den Kräften der US-Märkte nicht ganz entziehen kann», kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. In der Eurozone dürfte nach einer Zinssenkung im Juni laut Kater im Herbst ein weiterer Schritt folgen.

In den USA wird am Nachmittag das Konsumklima der Uni Michigan veröffentlicht. Zudem stehen die zugehörigen Inflationserwartungen der Verbraucher an. Diese spielen für die Geldpolitik der Federal Reserve eine grössere Rolle. Zuvor werden Zahlen zu den Einfuhrpreisen veröffentlicht.

/jsl/bgf/stk/pre/kw

(AWP)