Der Euro ist gegenüber dem Dollar am Mittwoch über 1,10 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Jahresanfang gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete bis zu 1,1047 Dollar, verlor dann aber im New Yorker Handel etwas an Schwung. Zuletzt wurden dort 1,1016 US-Dollar dafür bezahlt.
In den USA hat sich der Preisauftrieb im Juli unerwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent. Die Inflationsrate ist damit die niedrigste seit März 2021. Im Vormonat hatte sie 3,0 Prozent betragen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die aussagekräftige Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel fiel wie erwartet von 3,3 auf 3,2 Prozent.
Die US-Notenbank Fed steuert auf eine Lockerung ihrer Geldpolitik zu. An den Finanzmärkten gilt eine Zinssenkung im September als ausgemacht. Die US-Notenbank hat zwar eine solche signalisiert, sie jedoch von der Datenentwicklung abhängig gemacht. Die Sorgen um die US-Wirtschaft hatte zeitweise zu Finanzmarktturbulenzen geführt.
«Die Tür für eine Fed-Leitzinssenkung auf der September-Sitzung steht weit offen», kommentierte Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. «Sollte uns der nächste Arbeitsmarktbericht nicht in die Suppe spucken, ist eine Leitzinssenkung um 0,50 Prozentpunkte ziemlich wahrscheinlich.» Sinkende Zinsen belasten tendenziell eine Währung.
Am Morgen hatten Preisdaten aus Frankreich für Auftrieb beim Euro gesorgt. In der zweitgrössten Volkswirtschaft der Eurozone war die Inflation im Juli stärker gestiegen als bisher bekannt. Das französische Statistikamt hatte die für europäische Vergleichszwecke berechnete Inflationsrate (HVPI) überraschend auf 2,7 Prozent nach oben revidiert, von zuvor 2,6 Prozent. Eine steigende Inflation dämpft Erwartungen auf eine weitere Zinssenkung durch die EZB, was dem Euro Auftrieb verleiht.
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(AWP)