Auch zum Franken kommt der US-Dollar moderat zurück und nähert sich mit 0,8617 langsam wieder der Marke von 86 Rappen an. Derweil tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9400 mehr oder weniger auf der Stelle.
Trotz dieser leicht freundlichen Tendenz im bisherigen Handelsverlauf stehen für die europäische Gemeinschaftswährung vor allem gegenüber dem US-Dollar seit Monatsbeginn Abgaben von mehr als zwei Prozent zu Buche. Als einer der Hauptgründe hierfür gilt die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen im Währungsraum. Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen an diesem Donnerstag erneut senken wird. Beim derzeit wichtigsten Leitzins, dem Einlagensatz, wird ein Rückgang um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent erwartet.
Wie die Devisen-Experten der Commerzbank schreiben, gebe es mit Blick auf die EZB derzeit am Markt keinen Zweifel, dass sie übermorgen und dann wieder im Dezember die Zinsen senken werde. «Sollten die Daten im Euroraum in den nächsten Tagen und Wochen enttäuschen, könnte der Markt auch darüber hinaus wieder mehr Zinssenkungen seitens der EZB einpreisen», schreiben sie in dem Kommentar.
Auf Datenseite wurden in Deutschland am Morgen die jüngsten Stimmungsdaten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) publiziert. «Die ZEW-Umfrage für den Monat Oktober bietet diesmal keine Hiobsbotschaften», kommentiert Robin Winkler, Chefökonom der Deutschen Bank. «Die Lageeinschätzung bleibt zwar weiterhin fast so schlecht wie in den tiefen Rezessionen von 2009 oder 2020. Doch die Konjunkturerwartungen haben sich im vergangenen Monat spürbar verbessert, was vor allem an der Aussicht auf eine schnellere Zinswende liegen dürfte.»
Der Franken wiederum dürfte nach Ansicht der Devisen-Experten der Valiant-Bank vorerst kaum ein Eigenleben führen. Die Experten begründen dies mit den am Vortag veröffentlichten Produzenten- und Importpreisen, die sich im September etwas stärker abgeschwächt haben als erwartet. Das lasse eine weiterhin nachgebende Teuerungsrate erwarten. «Somit sollte einer weiteren Zinssenkung im Dezember nichts im Wege stehen. Allerdings ist ein solcher Schritt vollumfänglich eingepreist, womit der Franken von dieser Seite her gut abgestützt bleibt.»
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(AWP)