Am Mittag kostet der Euro 1,0737 Dollar und damit so wenig wie zuletzt Anfang Mai. Am Vorabend hatte der Kurs noch über 1,08 Dollar gelegen. Zum Franken notiert der Euro aktuell auf 0,9631 Franken und damit so tief wie seit Mitte März nicht mehr. Am Freitag ging EUR/CHF phasenweise noch zu über 0,97 um. Das USD/CHF-Paar hat sich derweil zuletzt kaum verändert und kostete zuletzt 0,8969.
Bei der Wahl zum Europäischen Parlament erzielten am Wochenende vor allem rechte Parteien Erfolge. In Frankreich gewann die rechtspopulistische Partei Rassemblement National von Marine Le Pen. Präsident Emmanuel Macron setzte daraufhin eine vorgezogene Neuwahl der Nationalversammlung an. Insgesamt bleibt aber das proeuropäische Lager die mit Abstand grösste Gruppe im Europaparlament.
Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann sieht zumindest auf längerfristige Sicht Gefahren für den Euro, da die europäische Einigung fragiler erscheine. Bislang habe die grassierende Europa-Skepsis dem Euro aber noch keinen nennenswerten Schaden zugefügt. «Doch hat das Risiko, dass das nicht so bleibt, gestern zugenommen», so Leuchtmann. «Nur marginal, aber in sichtbarem Umfang.»
Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone gaben dem Euro keinen Auftrieb. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im Juni zum achten Mal in Folge. Das Analysehaus spricht von einem Erholungstrend, der sich im Juni fortgesetzt habe. Allerdings verlaufe der Anstieg des Konjunkturindikators «nur langsam in Trippelschritten».
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(AWP)