Auch zum Franken ist der Euro gestiegen, nämlich auf 0,9396 Franken von 0,9376 im Frühgeschäft. Derweil hat sich das Dollar/Franken-Paar kaum von der Stelle bewegt und wird zu 0,8116 Franken gehandelt nach 0,8112 am Morgen.
Im Fokus der Marktteilnehmer steht der Krieg im Nahen Osten. Nach massiven Luftangriffen der israelischen Streitkräfte auf Nuklearanlagen und Militäreinrichtungen im Iran hatte die Führung in Teheran mit Raketenbeschuss auf Israel geantwortet. Die Verunsicherung an den Märkten hielt sich jedoch in Grenzen. «Der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat wenig Potenzial, sich regional auszuweiten, solange es nicht zu einer Sperrung der Strasse von Hormus kommt», kommentierten Experten der Dekabank. «Ohne eine solche Eskalation sollte angesichts ausreichend freier Produktionskapazitäten anderer OPEC-Staaten der Spielraum für weitere Ölpreisanstiege begrenzt sein, was wiederum das Potenzial für negative Konjunktureffekte auf die Weltwirtschaft einschränkt.»
Der Eurokurs profitiert nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonomin, Thu Lan Nguyen, auch von der jüngsten Entwicklung des Ölpreises. Am Freitag hatte der Dollar noch zugelegt, als der Ölpreis gestiegen war. Die Verluste machte der Euro zuletzt grösstenteils wieder wett. «Die Reaktion des Dollars dürfte also zum Grossteil auf den starken Anstieg des Ölpreises, der am Freitag in der Spitze um rund 13 Prozent zulegen konnte, zu erklären sein», so die Commerzbank-Expertin.
SNB im Fokus
Im Fokus der Anleger stehen zudem die Zinsentscheidungen der Zentralbanken der USA und der Schweiz. Sie werden am Mittwoch bzw. am Donnerstag kundgetan. Dabei wird vom Fed ein «Nullentscheid» erwartet.
Spannender ist es bezüglich der SNB. Hier wird eine Zinssenkung erwartet. Mehrheitlich tippen die Auguren darauf, dass die SNB den Leitzins um 25 Basispunkte auf null Prozent senken wird. Eine Wiedereinführung der Negativzinspolitik im zweiten Halbjahr wird dabei nicht mehr ausgeschlossen.
«Die SNB-Offiziellen werden nicht müde, ihre Bereitschaft zu erneuten Negativzinsen zu betonen», schreibt die Commerzbank. Der Markt scheine mittlerweile aber davon auszugehen, dass die SNB nicht blufft. «Für den Donnerstag preist der Markt seit einigen Wochen eine 20-Prozent-Wahrscheinlichkeit für eine grössere Zinssenkung um 50 Basispunkte auf dann -0,25 Prozent ein.»
ODDO BHF Switzerland geht ebenfalls von einem grösseren Schritt von 0,5 Prozentpunkten aus. Dies könnte die Frankenaufwertung leicht abschwächen. Denn Deviseninterventionen seitens der SNB würden faktisch durch US-Vorgaben und das Umfeld der Zollverhandlungen begrenzt.
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(AWP)