Zum Franken bewegte sich der Euro per Saldo kaum. Das EUR/CHF-Währungspaar wurde am Abend bei 0,9581 gehandelt und damit praktisch gleich hoch wie am Mittag und am Morgen. USD/CHF legte damit per Saldo leicht zu, und zwar auf 0,8785 von 0,8764 am frühen Morgen.

Als Stütze für den Euro zum Dollar wirkte zunächst, dass sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten in Deutschland im August überraschend aufgehellt haben. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW verbesserte sich von niedrigem Niveau aus etwas, während Analysten mit einer erneuten Eintrübung gerechnet hatten. Allerdings verschlechtere sich die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich und sank auf den niedrigsten Stand seit August 2020.

Ökonomen äusserten sich allerdings verhalten zu den Daten. "Es deutet sich eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau an, die Aussichten haben sich seit dem Frühjahr per Saldo nicht mehr weiter verdüstert", kommentierte Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die abermals verschlechterte Einschätzung der Lage unterstreiche jedoch, dass die Stabilisierung von einer überaus schwachen Ausgangsposition aus stattfindet. "Die Rezessionssorgen bleiben weiterhin gross", so Völker.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten stützten den Dollar nur kurz. Die Umsätze im Einzelhandel sind im Juli stärker als erwartet gestiegen. "Der US-Konsument bleibt somit eine tragende Säule für die nordamerikanische Ökonomie", kommentierte Tobias Basse, Ökonom bei der Nord/LB. Die Einfuhrpreise in den USA sind im Juni zwar im Jahresvergleich weiter gesunken, aber nicht so stark wie erwartet. Enttäuscht haben hingegen Daten zum Immobilienmarkt.

/tih/ngu