Am Nachmittag ging der Euro mit 0,9620 Franken um nach 0,9629 am Morgen. Der Greenback kostete derweil 0,8591 Franken und somit etwas mehr als am Morgen.
Börsianer sprachen von einer kleinen Gegenbewegung des Euro gegenüber dem Dollar nach dem jüngsten Kursanstieg. Am Dienstag war der Eurokurs bis auf 1,1276 Dollar geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht.
Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit auf Inflationszahlen aus Grossbritannien und aus der Eurozone. Im gemeinsamen Währungsraum fiel die Teuerung zwar auch im Juni deutlich. Die von der EZB besonders beachtete Inflation ohne Energie und Lebensmittel stieg aber an - und das sogar deutlicher als bisher bekannt.
Vor diesem Hintergrund wird von der EZB auf der Ratssitzung in der kommenden Woche eine abermalige Zinsanhebung erwartet. Unklar ist jedoch, ob die Leitzinsen in der drauflegenden Sitzung im September erneut angehoben werden. Denn am Dienstag hatte sich der eigentlich für seine besonders straffe geldpolitische Haltung bekannte niederländische Notenbankchef Klaas Knot erstaunlich vorsichtig geäussert. Seiner Meinung nach ist eine Zinsanhebung nach Juli "allenfalls eine Möglichkeit".
Während der Euro kaum auf die frischen Inflationszahlen aus der Eurozone reagierte, geriet das britische Pfund zu allen anderen wichtigen Währungen teils stark unter Druck. In Grossbritannien hat sich der Preisauftrieb im Juni unerwartet deutlich abgeschwächt. Dies könnte die Neigung der britischen Zentralbank zu weiteren Zinsanhebungen dämpfen. Höhere Zinsen beflügeln in der Regel eine Währung - und umgekehrt.
"Die Erwartungen für den britischen Leitzins müssen zweifellos nach unten korrigiert werden", schrieb Fondsmanager James Lynch vom Vermögensverwalter Aegon Asset Management. Vor der Veröffentlichung der Inflationsdaten sei von einem Zinsanstieg von 0,5 Prozentpunkten die Rede gewesen - oder sogar von den Bedingungen für eine noch deutlichere Erhöhung. "Nun ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass am 3. August ein Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten erfolgen wird, um den Leitzins auf 5,25 Prozent zu bringen, und darüber hinaus wird es wirklich von den Daten abhängen."
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86918 (0,85838) britische Pfund und 156,76 (155,40) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1971 Dollar gehandelt. Das waren knapp acht Dollar weniger als am Vortag.
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