Gegenüber dem Schweizer Franken schwächte sich der Dollar derweil deutlich ab und fiel im Tagestief mit 0,8809 Franken auf den tiefsten Stand seit Januar 2021. Aktuell wird er zu 0,8817 Franken gehandelt. Und auch der Euro büsste zum Schweizer Franken im Vormittagsverlauf an Terrain ein und fiel zwischenzeitlich gar unter die Marke von knapp 0,97. Aktuell notiert er wieder leicht darüber bei 0,9707 nach 0,9745 Franken am Dienstagmorgen.
Der US-Dollar ist in den vergangenen Tagen unter Druck geraten. Am Markt wird das mit der Unsicherheit über den künftigen Kurs der amerikanischen Geldpolitik erklärt. Zwar wird derzeit davon ausgegangen, dass das Fed nach der Zinspause vom Juni auf der nächsten Sitzung Ende Juli die Leitzinsen wieder erhöht. Wie es danach weitergeht, ist aber ungewiss. Darüber hinaus wurde der Dollar zuletzt durch rückläufige Kapitalmarktzinsen in den USA belastet.
Konjunkturzahlen aus Deutschland bestätigten am Vormittag das Bild einer schwachen Wirtschaftsentwicklung. Die ZEW-Konjunkturerwartungen trübten sich im Juli nach einer Aufhellung im Vormonat wieder ein. "Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen bis Jahresende von einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Lage aus", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Ausserdem werden wichtige Exportmärkte wie China relativ schwach eingeschätzt."
Bankökonomen kommentierten die Zahlen negativ: "Die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung im zweiten Halbjahr schmelzen in der Sommerhitze dahin", resümierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die deutsche Wirtschaft war im Winterhalbjahr geschrumpft und hatte sich damit deutlich schlechter entwickelt als andere grosse Volkswirtschaften. Deutschland werde derzeit von den hohen Inflationsraten und der schwachen Weltkonjunktur gleich zweifach in die Zange genommen, sagte Gitzel.
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