Gegenüber dem Franken legte der Euro am Vormittag ebenfalls zu, und das ziemlich deutlich. Er überprang dabei gleichzeitig die Marke von 96 Rappen, auf diesem Niveau lag er zuletzt zu Beginn des Monats Oktober. Derzeit wird der Euro zu 0,9622 gehandelt, am Morgen waren es noch 0,9567. Der US-Dollar hat sich auf 0,9028 nur unwesentlich verteuert.
Der Euro profitierte zum einen von dem wieder freundlichen Marktumfeld. So setzten die wichtigsten europäischen Aktienindizes ihre am Montag begonnene Erholung fort.
Zum anderen wurden wie zu Wochenbeginn Konjunkturdaten einzelner Länder der Eurozone positiv aufgenommen. So hatte die Wirtschaft in Frankreich zwar im dritten Quartal stark an Schwung verloren, stagnierte aber nicht. Dies bot dem Euro eine gewisse Unterstützung. Gleichwohl schrumpfte die Wirtschaftsleistung im gesamten Euroraum im Sommer unerwartet.
Der Yen geriet gegenüber allen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Für einen Euro etwa mussten erstmals seit 15 Jahren mehr als 160 Yen bezahlt werden. Beobachter verwiesen als Belastung auf enttäuschende geldpolitische Entscheidungen der japanischen Notenbank (BoJ).
Die BoJ passte ihre Billiggeldpolitik in Reaktion auf die steigenden Preise und die andauernde Schwäche des Yen erneut an. Japans Zentralbank beschloss, ihr Programm zur Steuerung der sogenannten Renditekurve noch flexibler zu handhaben. Die Zentralbank entschied, 1,0 Prozent als neuen Referenzpunkt für die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen zu verwenden. Die bisherige Vorgabe, dass die Renditen um plus oder minus 0,5 Prozent schwanken sollten, liessen die Notenbanker fallen. Händler hatten aber auf eine noch stärkere Normalisierung der Geldpolitik gehofft.
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(AWP)