Gegenüber dem Franken hat der Euro allerdings leicht nachgegeben: er wird derzeit zu 0,9693 gehandelt nach 0,9717 am Vorabend. Der US-Dollar hat sich entsprechend auch zum Franken abgeschwächt, und zwar auf 0,8911 von 0,8933 Franken am Mittwochabend.

Am Vormittag gab es wenige Impulse am Devisenmarkt. Die Industrie in Deutschland hat im April den vierten Auftragsrückgang in Folge verzeichnet. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg erwartet. «Die April-Zahl ist für sich genommen keine Katastrophe, denn es war nur ein Mini-Rückgang», kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Daten würden aber auch zeigen, «wie schwer sich die Konjunktur derzeit tut, wieder Tritt zu fassen». In der Eurozone sind im April die Einzelhandelsumsätze stärker gesunken als erwartet.

Die Märkte warten auf die Zinsentscheidung der EZB, die am Nachmittag veröffentlicht wird. Die Notenbank dürfte den Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent reduzieren, nachdem sich die Inflation in der Eurozone in den vergangenen Monaten tendenziell abgeschwächt hat. Die EZB hatte die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation bis September 2023 um insgesamt 4,5 Prozentpunkte angehoben. Seitdem hatte sie die Zinsen nicht angetastet.

Allerdings hat sich die Inflation zuletzt als hartnäckig erwiesen. Daher ist das weitere Vorgehen der Notenbank offen. Am Markt erhoffen sich die Anleger von der Stellungnahme der EZB zur Zinsentscheidung und der anschliessenden Pressekonferenz der Währungshüter Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Kurs.

Nach Einschätzung der Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank dürfte die EZB keine deutlichen Signale liefern, sondern wie zuvor auf die zukünftige Datenlage und die zuletzt positiven Konjunkturdaten verweisen. «Das könnte einige Marktteilnehmer enttäuschen, die mit Hinweisen auf weitere Zinssenkungen rechnen», sagte Praefcke.

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(AWP)