Auch der Euro hat am Nachmittag an Boden verloren. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 0,9357 Franken, nachdem sie gegen Mittag noch 0,9382 Franken gekostet hatte. Zum «Greenback» gab der Euro auf 1,1364 Dollar ebenfalls etwas nach. Am Mittag war der Euro noch zu 1,1374 Dollar umgegangen.
Besonders beachtet wurden die Zahlen zum Wachstum der US-Wirtschaft. Diese war zum Jahresstart wegen stark gestiegener Einfuhren erstmals seit dem Jahr 2022 geschrumpft. US-Präsident Donald Trump hatte zwar erst Anfang April seine Zölle gegenüber fast allen Ländern dieser Welt angekündigt und sie dann teilweise wieder zurückgenommen. Die Importe sind aber schon vor der Zollentscheidung im März deutlich gestiegen. US-Unternehmen wollten sich offenbar nochmal mit ausländischen Produkten eindecken.
«Insgesamt sind die Daten nur auf den ersten Blick als Schwäche zu interpretieren und noch kein Anzeichen für einen wirtschaftlichen Absturz», kommentierte Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. «Ob das so bleibt, hängt aber ganz zentral von den Entscheiden im Weissen Haus ab. Ein Einbruch der Wirtschaft wäre die wohl unnötigste Rezession aller Zeiten.»
In der Eurozone ist die Wirtschaft zum Jahresbeginn hingegen stärker als erwartet gewachsen. In den 20 Ländern des Währungsraums hat die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zugelegt. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Die deutsche Wirtschaft ist nur um 0,2 Prozent gewachsen.
«Zwar dürfte das riesige Finanzpaket die Konjunktur im kommenden Jahr anschieben», sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. «Aber viele Unternehmen vermissen in Deutschland einen wirtschaftspolitischen Neustart, der nach der jahrelangen Erosion der Standortqualität notwendig wäre.»
awp-robot/jb/cf
(AWP)