Händler begründen die Stärke des Frankens unter anderem mit den anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten und der Ungewissheit über den künftigen Zinspfad der US-Notenbank.

Aktuell wird der Euro zu 0,9212 Franken gehandelt, das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Mittag mit 0,9204. Kurzzeitig sank der Euro gar bis auf 0,917945 Franken. Das ist der tiefste Stand in seiner Geschichte, wenn man die Kursausschläge vom 15. Januar 2015 ausklammert. Damals hatte die Schweizerische Nationalbank SNB den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufgehoben, was zu massiven Kursausschlägen geführt hatte.

Das Dollar/Franken-Paar bewegt sich kaum von der Stelle. Am Nachmittag blieb es in einer engen Spanne um die Marke von 0,7929. Der Zolldeal der Schweiz mit den USA hatte keine Auswirkungen auf die Devisenkurse. Auch die europäische Gemeinschaftswährung hat sich gegenüber dem US-Dollar in dieser Zeit kaum bewegt, wie das Kursniveau von 1,1619 zeigt.

Der Franken sei in dem unsicheren Umfeld als «sicherer Hafen» gefragt, heisst es. Auf der anderen Seite fehle den Anlegern die Orientierung, was die US-Wirtschaft und damit die US-Geldpolitik betreffe. Der Shutdown in den USA sei zwar beendet. Viele Konjunkturzahlen zu Beschäftigung und Inflation fehlten aber dennoch.

Darüber hinaus ist die Nervosität an den Märkten wegen der hohen Bewertung der Tech-Werte grundsätzlich gestiegen. Die vor einer stärkeren Korrektur warnenden Stimmen haben zuletzt zugenommen.

Gestärkt wird der Franken laut Händlern zudem von den tiefen Inflationsraten und -erwartungen. Diese nährten die Spekulationen, dass die SNB, auch wenn sie dem derzeit eine klare Absage erteile, Negativzinsen einführen könnte. Auch die Hoffnung auf ein besseres Zollabkommen der Schweiz mit den USA stütze den Franken.

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(AWP)