Das deutsche Ifo-Geschäftsklima hat sich im November unerwartet eingetrübt. Volkswirte hatten mit einer leichten Erholung gerechnet. Die schwachen deutschen Konjunkturdaten belasteten den Euro jedoch nicht. Belastet wurde der Indikator durch die verschlechterten Erwartungen.

Das sei eine Enttäuschung, da sich die deutschen Firmen von den Fiskalmassnahmen der Regierung im Nachbarland inzwischen weniger Schubkraft erhofften, kommentierte ein Analyst. «Kein Wunder: Ernsthafte Strukturreformen durch Union und SPD sind derzeit nicht zu erkennen.»

Der amerikanische Friedensplan für die Ukraine hatte derweil auch keinen Einfluss auf die Devisenkurse. Und daran dürfte sich auch wenig ändern, schreibt die Bank Valiant in einem Kommentar. «Denn weder verbessert sich dadurch die Sicherheitslage in Europa, noch dürften die amerikanischen Militärausgaben spürbar sinken.»

Die jüngsten Einschätzungen von SNB-Präsident Martin Schlegel dürften derweil auch den Ton an der Sitzung der hiesigen Nationalbank vom 11. Dezember prägen, heisst es bei Valiant weiter. Den konkreten Inflationsprognosen der SNB-Ökonomen dürfte besondere Aufmerksamkeit zukommen. «Die Richtung scheint aber schon klar zu sein, und so könnten die Zinserwartungen für 2027 langsam anziehen.»

Derweil habe sich der Franken in den vergangenen Tagen insgesamt stärker abgeschwächt als erwartet, so die Bank. Fundamentale Gründe für die derzeitige Schwäche des Frankens gebe es aber kaum, sodass diese wohl nicht mehr lange anhalten dürfte.

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(AWP)