Das Dollar/Franken-Paar notiert am Abend bei 0,7993 und damit wenig verändert zu den 0,8001 Franken am Nachmittag. Am Morgen war der Kurs bis auf 0,7981 Franken gefallen und markierte damit ein Mehrjahrestief. Letztmals kostete der Dollar im Jahr 2011 so wenig.

Die europäische Gemeinschaftswährung hat sich gegenüber dem US-Dollar ebenfalls kaum bewegt, wie das Kursniveau von 1,1720 zeigt. Damit kostet der Euro zum Dollar so viel wie seit September 2021 nicht mehr. Es sei gar möglich, dass der Euro bis in den Bereich von 1,20 klettert, meinte ein Devisenexperte. Das Euro/Franken-Paar tritt bei Kursen von 0,9366 auch mehr oder weniger auf der Stelle.

Händler begründen die Dollar-Schwäche mit Spekulationen, die US-Notenbank werde die Zinsen früher senken als bisher erwartet. Auslöser dazu war ein Bericht der des «Wall Street Journal» zur Nachfolge von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. US-Präsident Trump könne allenfalls bereits im Herbst über die Nachfolge von Powell entscheiden, obwohl dieser noch bis Mai 2026 im Amt sei, hiess es da.

Trump hatte Powell zuletzt mehrfach scharf kritisiert und vehement eine Zinssenkung gefordert. Der Bericht über die Nachfolgeregelung hat am Markt die Erwartungen verstärkt, dass die Zinsen in den USA früher als bisher gedacht sinken könnten. Darüber hinaus belasten laut Experten auch der Krieg im Nahen und Mittleren Osten sowie die drohenden Zölle auf US-Importe den Dollar.

Wenig Einfluss auf das Kursgeschehen haben US-Konjunkturdaten, die gemischt ausfielen. So war die Wirtschaft zwar schwächer in das Jahr gestartet als bisher bekannt. Im Mai aber zogen die Aufträge für langlebige Güter deutlich stärker an als erwartet. Allerdings wurden die Daten durch die schwankungsanfälligen Flugzeugaufträge verzerrt, die diesmal in die Höhe geschnellt waren.

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(AWP)