Nachdem der Euro am Mittag unter 0,96 Franken gefallen, konnte er sich im späten Handel wieder etwas von den Verlusten erholen. Aktuell geht das Euro-Franken-Paar mit 0,9615 um und steht damit nur noch etwas tiefer als am Morgen (0,9637). Der Dollar wiederum hat zum Franken an Wert gewonnen. Mit der 0,8686 nähert er sich wieder der Marke von 0,87 Franken an.
Belastet wurde der Euro durch sehr schwach ausgefallene Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone. Die von S&P Global in einer Unternehmensumfrage erhobene Kennzahl sank im Juli auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Der Indikator zeigt eine Schrumpfung der Wirtschaft an. Besonders stark schwächelt die Industrie. Bankökonomen interpretierten die Zahlen ernüchtert: "Die Rezession kommt näher", heisst es in einem Kommentar des Commerzbank-Experten Christoph Weil. "Die konjunkturellen Aussichten trüben sich weiter ein", warnte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein.
Fraglich ist, wie sich die Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB auswirkt. Als nahezu sicher gilt, dass ihr Leitzins in dieser Woche weiter steigt. Am Donnerstag trifft der Notenbank-Rat seine Entscheidungen. Der anschliessende Kurs aber ist ungewiss. Nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonom Weil sprechen die S&P-Umfragedaten dagegen, dass die EZB die Leitzinsen nach Juli weiter erhöht. Neben der Notenbank trifft am Mittwoch der geldpolitische Ausschuss des US-Pendants Fed seine Zinsentscheidung. Dort wird ebenfalls eine weitere Anhebung erwartet.
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