Gestärkt wird der Greenback vom Handelsabkommen, das die EU am Sonntag mit den USA geschlossen hat. Der Dollar profitiere davon, dass die Rezessionsrisiken mit dem Handelsabkommen abgenommen haben dürften, schreibt die Commerzbank. Auf der anderen Seite leide der Euro wohl darunter, dass trotz der zuletzt recht niedrigen Erwartungen Zölle in Höhe von 15 Prozent fällig würden.
«Angesichts der Einseitigkeit des Handelsabkommens zwischen den USA und der EU kann die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar kaum überraschen», schreiben die Experten der DekaBank. Die Vereinbarung, die höhere Zölle auf Waren aus der EU vorsieht, habe den Euro belastet, sagt auch Devisenexperte Michael Pfister von der Commerzbank. «Dies hat die Probleme des Euroraums wieder in den Vordergrund gerückt.»
Allerdings bleibe abzuwarten, ob der niedrigere Eurokurs wirklich lange Bestand haben werde. Er verwies diesbezüglich auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der am Mittwochabend erwartet wird. Die Aussagen könnten zeigen, «dass der politische Druck durch die US-Regierung langsam seine Wirkung entfaltet und ab September mehrere Zinssenkungen erfolgen dürften». Nach seiner Einschätzung sollte es spätestens dann mit dem Kurs des Dollar wieder nach unten gehen.
Aufgrund der jüngsten US-Konjunkturzahlen dürfte es dem Fed an der Sitzung am Mittwoch leichtfallen, die Zinsen noch nicht zu senken und auf die zollbedingten Unsicherheiten zu verweisen, schreibt die Valiant Bank. Allerdings dürfte der Entscheid ausnahmsweise nicht einstimmig erfolgen, was je nach Anzahl der Abweichler als Erfolg für die Einflussnahme seitens der Regierung gewertet werden könnte und den Dollar belasten würde.
Derweil hat sich die Stimmung der Konsumenten in den USA im Juli ausserdem unerwartet deutlich aufgehellt, wie am Dienstagnachmittag bekannt wurde. «Im Juli liess der Zukunftspessimismus etwas nach, was zu einer leichten Verbesserung des allgemeinen Vertrauens führte», hiess es.
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(AWP)