Im New Yorker Handel kletterte der Euro bis auf 1,1187 Dollar und kostet zuletzt noch 1,1145 Dollar. Am Dienstag hatte der Euro seine vorherige Erholungsrally zunächst gestoppt und profitierte dann aber vom Zinsentscheid.
Auch zum Franken büsste der Dollar an Terrain ein. Am späten Abend wird der Greenback zu 0,8435 Franken gehandelt und damit etwas tiefer als am späten Nachmittag. Nach dem US-Zinsentscheid fiel er zwischenzeitlich gar auf 0,8390 Franken. Der Euro zum Franken kostet aktuell 0,9403 Franken und damit in etwa genauso viel wie am späten Nachmittag.
Das Fed reagierte auf die abflauende Inflation und senkte am Mittwoch zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren ihren Leitzins. Dieser liegt nun 0,5 Prozentpunkte tiefer als bisher bei 4,75 bis 5,00 Prozent. Der Kurswechsel hin zu einer Lockerung der Geldpolitik war erwartet worden. Offen war aber, ob die Notenbank der weltgrössten Volkswirtschaft sich für diesen grossen Zinssprung entscheiden würde oder die Zinsen nur um 0,25 Prozentpunkte senkt.
Mit letzterem hatten Bankvolkswirte überwiegend gerechnet. An den Finanzmärkten war zuletzt allerdings die Erwartung gestiegen, dass es auch zu einer Senkung um 0,50 Prozentpunkte kommen könnte.
Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, sprach von einem «kraftvollen Auftakt der US-Zinswende, der für die Wirtschaft eine willkommene Entlastung bei den Zinskosten für kürzerfristige Kredite bedeutet». Bis zum Jahresende rechnet er nun mit zwei weiteren, aber kleineren Zinssenkungen des Fed. Denn die amerikanischen Währungshüter dürften die Inflationsentwicklung genau im Blick behalten. Die Teuerung sei aufgrund der Energiepreise zwar deutlich gesunken, liege im wichtigen Dienstleistungssektor aber «keinesfalls auf dem Zielniveau der Notenbank».
Die EZB hatte ihre Zinswende bereits im Juni eingeleitet und die Zinsen vergangene Woche nochmals gesenkt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tat dies sogar schon im März, und die nächste geldpolitische Lagebeurteilung ist für nächsten Donnerstag angesetzt. Niedrigere Zinsen schmälern tendenziell die Attraktivität einer Anlagewährung.
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(AWP)