Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juli überraschend gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten damit gerechnet, dass die Teuerungsrate auf dem Juni-Wert von 2,2 Prozent verharren würde. Sie sagten in ersten Kommentaren:
Michael Heise, Chefökonom HQ Trust:
«Wenig Veränderungen an der Preisfront kennzeichnen den Auftakt ins zweite Halbjahr. Wie schon im Vormonat verdeckt der durchschnittliche Wert der Inflation allerdings erhebliche Unterschiede nach Gütergruppen. Dienstleistungen, die in der Sommerzeit recht stark nachgefragt sind, haben sich mit 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr weiterhin deutlich verteuert. Energiepreise liegen leicht unter dem Vorjahresniveau, Nahrungsmittel leicht darüber. Konsumenten werden die Kaufkraftverluste je nach ihrer Verbrauchsstruktur sehr unterschiedlich wahrnehmen. Die Inflationsraten in Deutschland dürften auch in den kommenden beiden Monaten nur leicht über zwei Prozent liegen. Da ähnliche Preisniveau-Entwicklungen für den Euroraum wahrscheinlich sind, dürfte sich im September ein Fenster für eine Zinssenkung der EZB öffnen.»
Alexander Krüger, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank:
«Trotz der leicht gestiegenen Inflationsrate bleibt die Glut des massiven Inflationsanstiegs nahezu erloschen. Der Verbraucherpreisanstieg liegt in einem preisstabilen Bereich. Für August und September winkt weiterhin eine Inflationsrate knapp unter 2,0 Prozent. Ginge es allein nach der deutschen Vorgabe, kann die EZB die Leitzinsen im September weiter senken.»
(AWP/Reuters)
1 Kommentar
Die Sanktionen wirken. Einfach auf der falschen Seite. Hat doch Deutschland 4 unabhängige Gutachten erstellen lassen für über 1 Million Euro, ob die Sanktionen gegen Russland wirken. Alle Gutachten kamen zum Schluss……sie nützen nichts und sind wirkungslos. Deutschland zahlt einen hohen Preis.