«SonntagsZeitung»:
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat im letzten Jahr über 14'400 Verdachtsmeldungen vom US-Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder erhalten. Das waren gemäss der «SonntagsZeitung» doppelt so viele wie 2021. Das Fedpol leite jene Fälle, welche das schweizerische Strafrecht tangierten, an die Kantone weiter. 2023 seien es knapp 2000 Fälle gewesen. Die Zunahme hänge einerseits mit der präziseren Software zusammen, die Internetplattformen absuche. Andererseits sei es zu mehr verbotener Pornografie gekommen. In der Schweiz stellen laut einer Untersuchung der Universität Freiburg 54 Prozent der Eltern Bilder von ihren Kindern ins Netz. Daran würden sich Pädokriminelle bedienen, schrieb die Zeitung.
«SonntagsBlick»:
Das Aussendepartement hat ein Rechtshilfegesuch an den Vatikan zur Unterstützung von Historikerinnen bei ihrer Forschung zum katholischen Missbrauchskomplex abgelehnt. Die Historikerinnen Monika Dommann und Marietta Meier vermuten, dass in der Botschaft des Kirchenstaats in Bern und im Vatikan Akten liegen, deren Originale von Schweizer Bischöfen vernichtet wurden. Das entnahm «SonntagsBlick» einem Brief der zwei Forscherinnen an Aussenminister Ignazio Cassis. «Jeder Staat regelt die Frage der Akteneinsicht gemäss dessen innerstaatlichen Bestimmungen», antwortete das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Die Schweizer Botschafterin im Vatikan stehe jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung, teilte das EDA der Zeitung mit.
«NZZ am Sonntag»:
Die Autolobby will Verkehrs-Professuren an Schweizer Hochschulen finanzieren. Die Forschung soll unabhängig bleiben, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Doch bei der Auswahl des Personals würden die Geldgeber mitreden. Ein Vertrag stehe derzeit zur Unterschrift bereit, schrieb die Zeitung, ohne weitere Details zu nennen. Als Vorbild für die gesponserten Lehrstühle würden die Banken dienen, die dasselbe seit Jahren machen. Es sei eine Massnahme der Autolobby, die einen neuen Auftritt plane. Es liefen Gespräche zwischen Importeuren, Gewerbeverbänden und Zulieferer über eine engere Zusammenarbeit im Vorfeld der Abstimmungen über den Autobahnausbau im November.
«SonntagsBlick»:
Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) hat im Rahmen ihrer Ermittlungen zur Credit Suisse die Präsidentin der Finma, Marlene Amstad, ein zweites Mal vorgeladen. Die Kommissionsmitglieder wollten mit der Vorsteherin der Finanzmarktaufsicht (Finma) offene Punkte vertieft abklären, wie «SonntagsBlick» schrieb. Anlass sei der «regulatorische Filter», eine Ausnahmeregelung, die der Bank bei der Berechnung der Eigenmittel gewährt wurde. Er erlaubte es der CS, weniger Eigenkapital zu halten, als sie hätte halten müssen. Die Finma lehnte eine Stellungnahme ab, wie die Zeitung schrieb. Der Bericht der PUK soll im November vorliegen.
«SonntagsZeitung» / «SonntagsBlick» / «NZZ am Sonntag»:
Die in Kritik geratene Sammelfirma Incop hat Rückendeckung von einer Initiantin und einem Initianten erhalten. Franziska Herren setzte für die aktuelle Initiative für eine sichere Ernährung auf die Dienste von Incop, wie sie der «SonntagsZeitung» sagte. Sie habe den Chef von Incop, Franck Tessemo, streng kontrolliert und gute Erfahrungen gemacht. Die Vorwürfe seien reine Spekulation. Die Bundesanwaltschaft habe bei ihr eine einzige mutmasslich gefälschte Unterschrift entdeckt. Ex-Bundesratssprecher Oswald Sigg verteidigte Tessemo im «SonntagsBlick». Er habe für zwei Initiativen Unterschriften eingekauft. Sie seien beide im Unterschriftenstadium gescheitert. Initiantinnen und Initianten, welche die «NZZ am Sonntag» kontaktiert hatte, kritisierten das aufdringliche Vorgehen von verschiedenen Sammelfirmen.
«SonntagsBlick»:
Zwölf Prozent der Teilnehmenden einer Umfrage unter SBB-Mitarbeitenden haben von Diskriminierung am Arbeitsplatz berichtet. Sieben Prozent der Teilnehmenden erwähnte Mobbing und vier Prozent sexuelle Belästigung, wie «SonntagsBlick» aufgrund einer internen Mitteilung der SBB schrieb. Das Unternehmen führte demnach Ende 2023 bei allen 35'000 Mitarbeitenden eine Umfrage durch. Rund die Hälfte der Mitarbeitenden habe darauf geantwortet. Frauen hätten häufiger Diskriminierung und sexuelle Belästigung erlebt. Beim Mobbing sei kein Geschlechterunterschied erkennbar gewesen. Die detaillierten Umfrageergebnisse seien auch für Mitarbeitende nicht zugänglich. «Ich verurteile solches Verhalten in aller Schärfe», sagte der SBB-Personalchef Markus Jordi. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, würden Massnahmen eingeleitet.
«NZZ am Sonntag»:
Der Leiter der Expertengruppe für Sparvorschläge des Bundes hat sich durch die Kritik in seiner Arbeit bestätigt gesehen. Er habe Kritik aus allen Lagern gehört, sagte Serge Gaillard in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Das zeigt, dass die Vorschläge relativ ausgewogen sind.» Wie viele der über 60 Empfehlungen tatsächlich umgesetzt werden, könne er nicht voraussagen. Die Expertengruppe habe über 300 einzelne Kredite überprüft. Die gute Nachricht sei: «Der Bund macht vieles vernünftig, viele Ausgaben sind gut begründet und wirksam», sagte der ehemalige Chef der Finanzverwaltung. Die Vorschläge zeigten auch, dass die Schweiz sparen könne, «ohne, dass die Welt untergeht».
«SonntagsZeitung»/ «Le Matin Dimanche»:
Viele Schweizer Spitäler haben die empfohlene Mindestanzahl an chirurgischen Eingriffen nicht erreicht. Das zeigte eine neue Analyse des Krankenkassenverbands Santésuisse mit Daten aus dem Jahr 2022, wie die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» schrieben. Bei einzelnen der 21 untersuchten Eingriffe erreichte demnach weniger als die Hälfte der Spitäler die empfohlene Mindestfallzahl. 76 Spitäler hätten beispielsweise eine spezialisierte Wirbelsäulenchirurgie durchgeführt. Doch nur 30 Kliniken machten so viele Eingriffe in diesem Bereich, wie es die Mindestfallzahl vorsehen würde. Die Direktorin von Santésuisse, Verena Nold Sorgen, kritisierte, dass die Spitäler eine zu grosse Leistungspalette anbieten würden, statt sich zu spezialisieren. Sie sprach sich für eine nationale Spitalplanung aus.
«SonntagsZeitung»:
Die Flowbank aus Genf hat beim Bundesverwaltungsgericht eine Klage gegen die Finanzmarktaufsicht (Finma) eingereicht. Die Finma eröffnete wegen zu geringer Eigenmittel den Konkurs der Onlinebank, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Bank erfüllte nach eigenen Angaben alle Anforderungen der Finma. Sie habe die innerhalb der gesetzten Frist geforderte Summe von 25 Millionen Franken aufgebracht. Die Behörde habe die Kapitalerhöhung nicht bewilligt, weil der Kredit aus dem Umkreis der Kryptowährungsbörse Binance stammte. Der Gründer von Binance war in den USA zu einer viermonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. In der Schweiz sei es selten, dass die Aufsicht eine Bank schliesse, schrieb die Zeitung.
«Le Matin Dimanche»:
Das Bundesgericht hat die Strafe gegen den ehemaligen Präsidenten des Vereins zur Unterstützung und Förderung der Patrouille des Glaciers (ASPdG) definitiv bestätigt. Er wurde vorgängig wegen Verleumdung eines Whistleblowers zu einer Geldstrafe von zehn Tagessätzen, bedingt auf zwei Jahre, verurteilt, wie «Le Matin Dimanche» schrieb. Der Verein war in die Schlagzeilen geraten, weil sich Vorstandsmitglieder gegenseitig Einkünfte von mehreren Millionen Franken ausbezahlt hatten - obwohl die Patrouille de Glaciers von der Armee organisiert wird. Der Fall ist laut der Zeitung derzeit Gegenstand einer polizeilichen Untersuchung, die von der Walliser Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben wurde.
(AWP)