«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:

Eine Maschinenpistole aus Schweizer Produktion ist in der Ukraine aufgetaucht. Die Leibgarde des russischen Präsidenten Wladimir Putin nutzt die Waffen des Typs MP9, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Russland habe in den Jahren 2013 und 2014 hundert Pistolen gekauft, bestätigte der Schweizer Hersteller. Der Bund habe den Export damals bewilligt. Ein von einem russischen Politiker veröffentlichtes Foto zeigte nun einen Soldaten in der Ukraine mit einer solchen Maschinenpistole. Dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sei das Foto nicht bekannt. Es sei unklar, ob die Waffe aus den Beständen des staatlichen Personenschutzes stamme, schrieb die Zeitung.

«NZZ am Sonntag»:

Von Sponsorengeldern für den Eurovision Song Contest in Basel werden vor allem die Europäische Broadcast Union und die SRG profitieren. Die Einnahmen aus dem Sponsoring bleiben bei der Union, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Die Zeitung sichtete das «City Bid Book», das ESC-Regelbuch. Die Einnahmen von maximal sechs nationalen Sponsoren gehen demnach an die SRG. Die Gastgeberstadt dürfe nur lokale Organisationen als Sponsoren akquirieren. Im Papier würden diverse Privilegien offengelegt, schrieb die Zeitung. SRG-Mitarbeitende hätten zudem etwa einen privilegierten Zugang zu Volunteering-Programmen. Ob die SRG davon Gebrauch machen wird, habe sie offen gelassen.

«SonntagsBlick» / «SonntagsZeitung»:

Russland hat laut dem Bayerischen Verfassungsschutz die «Weltwoche» für seine Desinformationskampagne benutzt. Tausende Bots streuten Beiträge in sozialen Medien, die gemäss dem Verfassungsschutz «ins russische Narrativ passen», wie «SonntagsBlick» schrieb. Auch die «SonntagsZeitung» berichtete darüber. Die Informationen stammten von rechtsextremen Seiten und Blogs sowie von Medien. Die «Weltwoche» fand sich auf einer Liste von 350 Medien. «Wie andere Medien auch haben wir keinen Einfluss darauf, wer unsere Texte aus welchen Motiven weiterverbreitet», sagte Verleger und Chefredaktor Roger Köppel. Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz präzisierte in einer Überarbeitung seines Berichts, dass den Medien explizit nicht unterstellt werde, russische Propaganda zu verbreiten.

«NZZ am Sonntag»:

SBB-Chef Vincent Ducrot hat langfristig die Schliessung von Bahnhöfen nicht ausgeschlossen. «Kurzfristig ist das kein Thema», sagte Durcot in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Es sei noch zu früh, um zu sagen, welche Bahnhöfe von Änderungen betroffen sein könnten, sagte Ducrot. «Das werden künftige Generationen entscheiden müssen.» Auch von allenfalls geschlossenen Bahnhöfen werde es weiterhin öffentliche Verkehrsmittel geben. Bahnhöfe, die kürzlich saniert wurden oder noch saniert werden, «bleiben sicher für die nächsten 30 Jahre bestehen», sagte der SBB-Chef. Von der Politik forderte er, sich auf das Angebot für die Reisenden statt auf die Infrastruktur zu fokussieren.

«NZZ am Sonntag»:

Der Industrieverband Swissmem hat der UBS schlechtere Kreditbedingungen vorgeworfen. 23 Prozent der befragten Firmen, die dem Verband angehören, meldeten, dass sich die Konditionen oder die Qualität der Dienstleistungen seit der CS-Übernahme verschlechtert hätten, wie die «NZZ am Sonntag» anhand einer Umfrage des Verbands schrieb. Der Anteil habe sich im Vergleich zur Umfrage von letztem Jahr mehr als verdoppelt. Die UBS entgegnete, sie habe ihre Margen nicht ausgeweitet. «Die Anpassung der Kreditkonditionen reflektiert die massiven Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld», teilte eine UBS-Sprecherin mit. Aus UBS-Kreisen hiess es laut der Zeitung, die CS habe gegen Schluss versucht, die Kunden mit Dumpingpreisen bei Stange zu halten.

«SonntagsBlick»:

Die Berner Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen ein Dutzend Lastwagenfahrer im Umweltskandal um den Steinbruch Blausee-Mitholz eingestellt. Die Schadstoffgehalte der einzelnen Anlieferungen habe nicht mehr eruiert werden können, hiess es laut «SonntagsBlick» in der Verfügung vom 28. August. Es stand der Vorwurf im Raum, dass abgelagerter Pressschlamm illegal oberhalb des Blausees deponiert worden seien und zu einer Umweltverschmutzung führten. Nur ein Beschuldigter sei per Strafbefehl verurteilt worden, schrieb die Zeitung. Zudem habe das Bundesgericht die Beschwerde der Blausee AG gegen die Aufteilung des Verfahrens in vier Teilverfahren abgewiesen.

«SonntagsZeitung»:

Neben Smartphones sorgen Smartwatches in Deutschschweizer Klassenzimmern zunehmend für Ablenkung. Die Schulen befinden sich laut der «SonntagsZeitung» in einem Zwiespalt: Einerseits soll die Digitalisierung des Unterrichts gefördert werden, andererseits stören die Geräte im Unterricht. Skandinavien sei in Sachen Digitalisierung zurückgekrebst. Für hiesige Bildungsdepartemente komme das nicht in Frage, wie eine Anfrage der Zeitung bei allen Deutschschweizer Kantonen zeigte. Im Vergleich zu Skandinavien sei die Digitalisierung in der Schule nicht gleich weit fortgeschritten. Der digitale Unterricht werde an Schweizer Schulen schrittweise eingeführt.

«SonntagsBlick»:

Der Präsident der rechtskonservativen Organisation Pro Schweiz, Stephan Rietiker, hat dem US-Botschafter in Bern, Scott Miller, mit der Verhaftung von US-Beamten gedroht. Er reagierte per E-Mail auf die Absicht der USA, Beamte zur Überprüfung von Schweizer Firmen zu entsenden. Die Korrespondenz zwischen Miller und Rietiker lag «SonntagsBlick» vor. Würden Schweizer Parlamentarier in die USA reisen, um US-Firmen zu inspizieren, würden sie wahrscheinlich verhaftet und verhört werden, schrieb Rietiker. Dem fügte er an, dass die Schweiz vielleicht erwägen sollte, das Gleiche zu tun. «Ich habe nicht gedroht und würde mir nie anmassen, einem Botschafter zu drohen», sagte Rietiker der Zeitung. Die US-Botschaft wollte den Austausch nicht kommentieren.

«SonntagsZeitung»:

Abnehm- und Diabetes-Präparate sind häufiger ausserhalb der offiziellen Vorgaben verkauft worden als bisher bekannt. Zu den 130'000 Personen, die im Jahr 2023 die Medikamente über die Krankenkasse bezogen, kamen gut 70'000 Selbstzahlende hinzu, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Zeitung stützte sich auf Zahlen der Analysefirma Iqvia und der Krankenversicherung Helsana. Aus den Zahlen lasse sich nicht ablesen, bei wie vielen Käufen es sich um Lifestyle-Behandlungen handle. Die Hälfte der Selbstzahlenden dürfte in diese Kategorie fallen, schätzte Susanne Maurer, Leiterin des Adipositas-Zentrums Adimed in Winterthur.

(AWP)