«SonntagsBlick»:

Jeder elfte Jugendliche in der Schweiz hat laut einer Studie des Uno-Kinderhilfswerks Unicef schon einen Suizidversuch gemacht. «Das sind zwei pro Schulklasse», sagte Bettina Junker, die Geschäftsleiterin von Unicef Schweiz, in einem Interview mit «Blick». Sie nam die Politik in die Pflicht. In der Schweiz gebe es kaum niederschwellige Anlaufstellen, an die sich Jugendliche gerne wenden würden. Nur drei Prozent der Befragten nutzen die öffentlichen Angebote. «Wenn Jugendliche einen Therapieplatz suchen, müssen sie oft sechs Monate warten», sagte Junker. In einem reichen Land wie der Schweiz sei dies nicht akzeptierbar.

«NZZ am Sonntag»:

Das Rosenöl für weltweit verkauften Parfums entsteht auch durch Kinderarbeit in der Türkei. «Kleine, flinke Hände können am besten die Blüten zupfen», sagte ein Vorarbeiter in der türkischen Provinz Isparta der «NZZ am Sonntag». Das Schweizer Unternehmen Givaudan, der weltweit grösste Hersteller von Aromen und Duftstoffen, schliesse Kinderarbeit für seine Produkte nicht aus. «Es gibt keine hundertprozentige Garantie», sagte eine Sprecherin. Die Ernte dauert wenige Wochen. Wanderarbeiter wohnen in dieser Zeit unter prekären Verhältnissen, wie die «NZZ am Sonntag» beobachtete. Bis letztes Jahr halfen Kinder ab sechs Jahren bei der Ernte mit. Seit diesem Jahr ist das gesetzlich verboten. Kinderarbeit ist in der Türkei seit 50 Jahren illegal.

«NZZ am Sonntag»:

Die Schweiz hat laut einem Geheimdienstexperten seit Kriegsbeginn für Russland als Spionagedrehscheibe an Bedeutung gewonnen. Die Satellitenschüsseln auf der russischen Mission bei den Vereinten Naitonen würden für nachrichtendienstliche Tätigkeiten verwendet, sagte Adrian Hänni der «NZZ am Sonntag». Russische Spionage sei beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) ein Hauptfokus. Der Ukraine-Krieg habe bestätigt, dass der Schwerpunkt richtig sei, teilte der NDB mit. Ausser in Österreich und der Schweiz sind laut der Zeitung überall in Europa Agenten ausgewiesen worden, die mit Satellitenschüsseln auf Botschaften spionierten. Auf der russischen Vertretung in Wien sind 24 Satellitenschüsseln montiert. Auf der Vertetung in Genf sind sieben Schüsseln zu sehen.

«NZZ am Sonntag»:

Schweizer Beamte haben im Frühjahr 2022 im Kanton Aargau einen mutmasslichen IS-Anhänger verhaftet. Aufgrund laufender Ermittlungen kommunizierten die Behörden den Fall bisher nicht, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Das Verfahren gegen den 51-jährigen Algerier stehe kurz vor dem Abschluss, teilte Bundesanwaltschaft mit. Er soll in Frankreich einen Anschlag geplant haben. Der mutmassliche IS-Anhänger befinde sich im vorzeitigen Strafvollzug in einem Schweizer Gefängnis. Er wurde im Zuge der internationalen Operation «Miya» festgenommen. Sie führte innert zweieinhalb Jahren zu 13 Verhaftungen. Zwölf Länder, darunter auch Algerien, waren daran beteiligt.

«SonntagsBlick»:

Die Schweizer Botschafterin im Iran, Nadine Olivieri Lozano, hat sich für eine vertiefte Zusammenarbeit mit einer umstrittenen Mullah-Universität ausgesprochen. Die Hochschule gilt als Arm der Revolutionsgarden und hofiert Hisbollah-Kader, wie «SonntagsBlick» schrieb. Der Besuch an der Universität fand bereits im Februar statt. Damals sei nicht bekannt gewesen, dass es sich bei der Hochschule um die University of Religions und Denominations (URD), auf Deutsch Universität der Religionen und Konfessionen handle, schrieb die Zeitung. «Wir sind sehr interessiert daran, die Zusammenarbeit zwischen Schweizer Universitäten und der URD auszuweiten», sagte Olivieri Lozano laut einem regimenahen Portal.

«SonntagsZeitung»:

Die ukrainische Armee hat alle geflüchteten Männer zwischen 25 und 60 Jahren zum Kriegsdienst aufgerufen. Der Appell ging auch an die Ukrainer in der Schweiz, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Das Land brauche das Engagement aller Bürger, die der Armee beitreten können, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium der Zeitung mit. In der Schweiz seien derzeit 9300 geflüchtete Ukrainer registriert. Noch ist der Kriegsdienst freiwillig. Das ukrainische Parlament arbeitet derzeit an einem neuen Gesetz, um mehr Männer aus dem Ausland in die Armee zu holen.

«SonntagsBlick»:

Aussenminister Ignazio Cassis hat dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in der Entwicklungszusammenarbeit bei Partnerschaften aus dem Privatsektor gemacht. Die Cassis unterstellte Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) gab 2,5 Millionen Franken für externe Berater, um im Privatsektor aktiv zu werden, wie «SonntagsBlick» schrieb. Dies obschon offiziell das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) für privatwirtschaftliche Partnerschaften zuständig sei. Beim Deza sind zudem sechs Mitarbeitende für das Kompetenzzentrum für das Engagement im Privatsektor zuständig. Den Steuerzahler kostet das Zentrum laut der Zeitung jährlich rund 7,3 Millionen Franken. ahler kostet das Zentrum laut der Zeitung jährlich rund 7,3 Millionen Franken.

«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:

Verteidigungsministerin Viola Amherd hat sich der Kritik von personellen Problemen in ihrem Departement gestellt. Bei ihrem Amtsantritt gab es einen grossen Reorganisationsbedarf im Departement, wie sie in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» sagte. «Dass Mitarbeitende ihre Stelle wechseln, ist in einem Transformationsprozess nicht ungewöhnlich», sagte Amherd. Klärungsbedarf sieht sie bei der Besetzung der Leitung des neuen Staatssekretariats für Sicherheitspolitik. «Wenn ich die Polemik um die Besetzung dieses Staatssekretariats anschaue, habe ich so das Gefühl, es geht nach dem Muster 'Wie bastle ich mir einen Skandal?'», sagte die Verteidigungsministerin. Die Besetzung sei nach Vorschrift verlaufen.

«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:

Der Streit um das Erbe von Hermès-Erbe Nicolas Puech ist nur der vorläufige Höhepunkt eines zwanzigjährigen Machtkampfs. Der Kampf zwischen den beiden Luxus-Riesen Hermès und der Gruppe LVMH, zu der etwa Louis Vuitton gehört, spielte sich grösstenteils in der Schweiz ab, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Der im Wallis wohnhafte Puech gelte für die Hermès-Erben als Verräter. Ihm werde vorgeworfen, LVMH ein grosses Aktienpaket von Hermès verkauft zu haben. Ob er noch im Besitz der milliardenschweren Anteile sei, bleibe ein Geheimnis. Die involvierten Personen und Unternehmen schweigen. Puech will sein Erbe von mehreren Milliarden Schweizer Franken einem Hausangestellten vermachen.

(AWP)