«NZZ am Sonntag»:
Die Umweltschäden durch den Verkehr in der Schweiz sind nach neuen Berechnungen des Bundes massiv höher als bisher angenommen. Die externen Kosten, welche die durch den Verkehr verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden abbilden, liegen 70 Prozent über der Berechnung von 2021 und betragen 26,7 Milliarden Franken pro Jahr, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Die Zeitung stützte sich auf interne Protokolle des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). In absoluten Zahlen falle der motorisierte Strassenverkehr am stärksten ins Gewicht: Die externen Kosten stiegen mit der neuen Berechnung um 60 Prozent, von 10,8 Milliarden Franken auf 17,3 Milliarden Franken, wie die Zeitung schrieb.
«SonntagsZeitung»:
Die Mehrheit der Befragten haben sich laut einer Umfrage für den Bau neuer Atomkraftwerke (AKW) ausgesprochen. 53 Prozent sprachen sich dafür, 43 Prozent der Befragten sprachen sich dagegen aus, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» sei in Zusammenarbeit mit dem Institut Leewas entstanden. Die Resultate zeigten demnach einen Geschlechtergraben: Die Hälfte der Frauen wolle am Neubauverbot von Kernkraftwerken festhalten. Bei den Männern seien 63 Prozent für den Bau neuer AKW. Auch zeigte sich ein Links-Rechts-Graben: Anhängerinnen und Anhänger linker Parteien sprachen sich dagegen aus. Sympathisantinnen und Sympathisanten der FDP und SVP stimmten deutlich zu, bei der Mitte-Anhängerschaft sagten 52 Prozent Ja zur Aufhebung des AKW-Neubauverbots.
«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:
Psychopharmaka sind in Bundesasylzentren zuletzt so häufig eingesetzt worden wie keine andere Medikamentengruppe. Ärzte sprachen von «medizinisch ungenügenden» Arbeitsbedingungen und kämpften mit Gewissensbissen, wie die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» schrieben. Den Zeitungen lagen die Medikamentenbestellungen von sechs Zentren vor. Im Bundesasylzentrum Zürich, das 360 Personen Platz bietet, seien im Jahr 2023 beispielsweise rund 600 Packungen Psychopharmaka verschrieben worden. Die Daten zeigten zudem, dass in einzelnen Zentren verbreitet das Schmerzmittel Metamizol verschrieben wurde. Die Arznei sei in mehreren Ländern, auch in europäischen, verboten. Das Staatssekretariat für Migration teilte mit, dass die medizinische Grundversorgung in den Zentren gewährleistet und die Ressourcen ausreichend seien.
«SonntagsBlick»:
Der Bund hat erstmals eine Entschädigungszahlung aufgrund von Corona-Impfschäden bewilligt. Die betroffene Person erhielt eine Genugtuung von 12'500 Franken und eine Entschädigung von 1360 Franken, wie das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) «SonntagsBlick» bestätigte. Die Entschädigung beziehe sich auf einen Verdienstausfall und die Genugtuung sei eine Art Schmerzensgeld. Bislang seien 320 Gesuche beim EDI eingegangen. 50 Anträge seien aktuell hängig, davon würden 30 detailliert geprüft. Damit ein Gesuch bewilligt werde, müsse ein Kausalzusammenhang zwischen der gesundheitlichen Beeinträchtigung und der Impfung bestehen.
«NZZ am Sonntag»:
Eine neue Studie hat bei den Kantonen Sparpotenzial von 13,1 Milliarden Franken geortet. Allein bei der Bildung liessen sich über 5 Milliarden Franken sparen, wie die «NZZ am Sonntag» aufgrund des «Effizienz-Monitoring» des Beratungsunternehmens PWC und des Instituts für öffentliche Verwaltung der Universität Lausanne schrieb. «Wir messen das Verbesserungspotenzial eines Kantons im Vergleich mit allen anderen», sagte Nils Soguel, Professor für öffentliche Finanzen an der Universität Lausanne. Die Resultate sollen als Denkanstoss dienen. Das ganze Potenzial werde kein Kanton ausschöpfen. Die Untersuchung soll nächste Woche erscheinen.
«NZZ am Sonntag»:
Die SVP will in der Schweiz nur noch europäischen Flüchtlingen Asyl gewähren. «Wir müssen das Recht auf Asyl neu definieren», sagte SVP-Präsident Marcel Dettling zur «NZZ am Sonntag». Die Schweiz solle sich auf die «Nachbarschaftshilfe in Europa, wenn die Menschen in Not sind» besinnen. Die Co-Präsidentin der SP, Mattea Meyer, zeigte sich «schockiert» über die Idee. Sie sei «schlicht unmenschlich», sagte sie der Zeitung. FDP-Vizepräsident Andrea Caroni sprach sich dafür aus, dass Menschen möglichst nahe ihrer Heimat Schutz suchen sollen. Doch müsse sich die Schweiz an ihre Verfassung und die Europäische Menschenrechtskonvention halten.
«NZZ am Sonntag»:
Der Präsident des Schweizer Geflügelproduzentenverbands, Adrian Waldvogel, hat vor einem Poulet-Engpass gewarnt. Die Nachfrage steige schneller, als neue Ställe gebaut werden könnten, sagte Waldvogel der «NZZ am Sonntag». In diesem Jahr stieg die Inlandproduktion von Poulet bis August demnach um sechs Prozent und der Import um 16 Prozent. Eine höhere Produktivität sei in bestehenden Ställen kaum möglich. Doch die Baukosten für neue Ställe seien stark gestiegen. Hinzu kämen Einsprachen und der Fachkräftemangel. Auch der Import aus europäischen Ländern werde schwieriger, da dort die eigene Nachfrage steige und erhöhte Tierschutzauflagen die Produktion bremsen würden, sagte Waldvogel.
«SonntagsBlick»:
UBS-Präsident Colm Kelleher hat die «vielleicht zu Unrecht» hohen Löhne im Bankwesen verteidigt. «Wenn man nicht zahlt, bekommt man nicht die Leute, die man braucht», sagte der Verwaltungsratspräsident der Grossbank im Interview mit «SonntagsBlick». Es brauche Spezialisten, die das Bankwesen verstünden. «Es wird, vielleicht zu Unrecht, sehr viel bezahlt», sagte Kelleher. Auch Sergio Ermotti hätte nicht UBS-Chef werden müssen, sagte er. Im Rückblick habe Kelleher unterschätzt, welche Reaktion die Vergütung des UBS-Chefs auslösen würde. Absolut gesehen verstehe er die Kritik. «Relativ gesehen, haben wir Sergio Ermotti nur 10 Prozent mehr bezahlt als seinem Vorgänger, obwohl er eine viel schwierigere Aufgabe übernahm», sagte der UBS-Präsident.
«SonntagsBlick»:
Ein Forscher am Institut für Neuropathologie am Universitätsspital Zürich hat Ergebnisse von Tierversuchen gefälscht. Er gab zu, dass er Laborversuche mit Mäusen in seine Arbeiten einfliessen liess, die nie stattgefunden haben, wie «SonntagsBlick» schrieb. Institutsleiter Adriano Aguzzi habe daraufhin mehrere Publikationen korrigieren oder widerrufen müssen. Zusätzlich seien Ungereimtheiten bei rund sechs früheren Arbeiten Aguzzis aufgetaucht, die nichts mit den manipulierten Ergebnissen zu tun hätten. Die Universitätsleitung wisse seit Februar von der Manipulation. Sie habe eine Untersuchung eingeleitet, die Öffentlichkeit aber nicht darüber informiert. Aguzzi wollte sich laut «SonntagsBlick» nicht öffentlich äussern.
«SonntagsZeitung»:
Der Verkauf von Globus an die thailändische Central-Group ist erneut verschoben worden. Ein Grund ist gemäss der «SonntagsZeitung», dass den Banken hohe Abschreiber auf den Hypotheken drohen. Bei den Globus-Immobilien seien wohl knapp ein Dutzend Kantonalbanken involviert. Bisher habe es als ausgemacht gegolten, dass die Central-Group das Warenhaus übernehmen werde, da sie bereits zur Hälfte am Globus-Geschäft sowie an den Gebäuden beteiligt sei. Doch wolle sie kaum viel dafür bezahlen. Die Insolvenzverwalter der Signa auf der anderen Seite würden ihren Anteil nicht gratis abgeben wollen. Gebe es nicht bald eine Lösung, drohe den Immobiliengesellschaften der Konkurs, schrieb die Zeitung.
(AWP)