«SonntagsBlick»:
In der Schweiz wurde im Jahr 2023 so viel Falschgeld wie noch nie aus dem Verkehr gezogen. Das zeigen Zahlen des Bundesamtes für Polizei (Fedpol), die «SonntagsBlick» vorliegen. Explosionsartig zugenommen hat dabei vor allem die Schadenssumme in Euro. 2023 wurden Euronoten im Wert von mehr als 13 Millionen Franken konfisziert. In den Jahren zuvor bewegte sich der Wert jeweils unter der Marke von zwei Millionen Euro. Auch gefälschtes Schweizer Geld wurde beschlagnahmt. 2023 waren es knapp 2,5 Millionen Franken. Laut einem Fedpol-Sprecher liegt die Zunahmen bei den sichergestellten gefälschten Euros vor allem an grösseren Beschlagnahmungen bei sogenannten Rip-Deals. Seit einigen Jahren setzen Kriminelle vermehrt auf diesen Trick: Sie zeigen den Verkäufern von Luxuswaren erst Taschen voller Scheine und lenken ihn vom genauen Anschauen ab oder tauschen die Taschen in einem unbeobachteten Moment gegen Taschen mit Falschgeld aus.
«SonntagsZeitung»:
Die Gymnasien und Berufsschulen im Kanton Aargau wurden von den Kantonsbehörden aufgefordert, mögliche Radikalisierungstendenzen bei Schülern zu beobachten und zu melden. Die Massnahme basiert auf einer Einschätzung des Schweizerischen Nachrichtendienstes NDB, der eine akzentuierte Bedrohung in der Schweiz durch islamistisch motivierten Terror feststellt, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Dass die Bedrohung real ist, zeigen der Messerangriff auf einen orthodoxen Juden in Zürich vor einigen Monaten und der geplante Anschlag auf die Pride-Parade in Zürich vor zwei Wochen. Bei beiden Vorfällen waren Jugendliche mit islamistischem Hintergrund involviert. Die Kantonspolizei Aargau sagt gegenüber der Zeitung: «Der Entscheid, ausgewählte Stellen zu informieren und zu sensibilisieren, basiert auf der aktuellen Analyse der derzeitigen Sicherheitslage in Europa sowie dem Grundsatz, proaktiv und präventiv tätig zu werden.»
«SonntagsBlick»:
Am 22. September stimmt die Schweiz über die Reform der beruflichen Vorsorge (BVG) ab. Grosse Teile der Bevölkerung sind skeptisch gegenüber der Vorlage. Eine repräsentative Umfrage, die «SonntagsBlick» vorliegt, kommt zum Schluss: Wäre heute Abstimmungstag, würde eine relative Mehrheit von 45 Prozent die BVG-Reform «sicher» oder «eher» ablehnen. Nur 30 Prozent der Stimmberechtigten stehen der Vorlage positiv gegenüber. Durchgeführt hat die Umfrage die Feldlabor GmbH von Oliver Strijbis, Professor für Politikwissenschaft an der Franklin Universität Zürich. Dabei wurden 1045 «wahrscheinliche Wählerinnen und Wähler» nach ihrer Stimmabsicht gefragt und die Antworten nach soziodemografischen und politischen Variablen gewichtet. In Auftrag gegeben hat die Umfrage der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB). Der Arbeitgeberverband stellte die Studie infrage. «Die gewählte Fragestellung führt kaum zu einem repräsentativen Ergebnis», sagte ein Sprecher.
«NZZ am Sonntag»:
Der Kanton Wallis hat die Dritte Rhonekorrektion gestoppt und will das Projekt verkleinern - obwohl der Bund für das grösste Hochwasserprojekt der Schweiz bereits eine Milliarde Franken gesprochen hat. Entsprechend säuerlich reagiert nun Bundesbern auf die geänderten Pläne, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Erste Zahlungen an das Wallis wurden von Bern ausgesetzt: «Im Dezember 2022 teilte das Bafu dem Kanton Wallis mit, dass die Zahlungen von Subventionen für bestimmte Leistungen [...] ausgesetzt würden», schreibt das Bundesamt für Umwelt. Betroffen sind unter anderem die Löhne der für das Projekt arbeitenden Walliser Beamten. Insgesamt sieben Vollzeitstellen hat der Bund bisher finanziert. Damit ist vorübergehend Schluss: Gemäss dem Staatsrat Franz Ruppen hat der Bund Ende 2023 rund 1,8 Millionen Franken sistiert und demzufolge nicht mehr ans Wallis überwiesen.
«NZZ am Sonntag»:
Die steigende Naturgefahr in den Bergen durch die Folgen des Klimawandels führen laut der «NZZ am Sonntag» zu Klimaflucht aus den betroffenen Regionen. So müssen etwa Häuser aufgegeben werden, weil durch das Abtauen des Permafrosts Bergstürze zunehmen. Laut Experten sind solche Vorkommnisse keine Einzelfälle. «Wir werden in den Alpen Lebensraum verlieren», sagte Reinhard Steurer. Er ist Professor für Klimapolitik an der Universität für Bodenkultur in Wien. Gewisse Täler würden sich durch den Klimawandel leeren. Momentan möge man Schäden nach Hochwassern und Murgängen wie jenen in der Schweiz noch beheben und die zerstörten Häuser wieder herrichten, sagte Steurer. «Aber wenn das zweimal oder dreimal passiert, und dann noch in einem ohnehin schon dünn besiedelten Gebiet, dann kann man einen Wiederaufbau sozioökonomisch nicht mehr rechtfertigen», so Steurer.
«SonntagsZeitung»:
Bei Häusern und Wohnungen in Gefahrenzonen zeigen sich überraschend tiefe Preisabschläge. Am stärksten von Wertverlust betroffen sind Immobilien, die in Zonen stehen, in der eine erhebliche Gefahr durch Hochwasser (-3,3 Prozent), Radon (-3,6 Prozent) oder Bergsturz (-5,8 Prozent) besteht, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Die Immobilienberatung Wüest Partner sieht auch in naher Zukunft keine weiteren grossen Wertminderungen bei Immobilien in Risikogebieten. Denn die Nachfrage übersteige das Angebot weiterhin. In einigen Gefahrenzonen, wie beispielsweise an Hanglagen, sei der Preisabschlag nicht nachweisbar, da man bereit sei, für den schönen Ausblick mehr zu zahlen. Eine andere Entwicklung zeigt sich bei den Mieten: Mietwohnungen in Überschwemmungsgebieten weisen im Verhältnis zu vergleichbaren Regionen ohne Naturgefahren einen Mietzinsnachlass von ein bis zwei Prozent auf. Besteht die Gefahr, dass Wasser aufgrund asphaltierter Böden nicht ablaufen kann, sind die Mietabschläge mit 1,6 bis 3,8 Prozent noch grösser.
«SonntagsZeitung»:
Ehepaare erhalten geringere Renten als unverheiratete Paare. Doch Findige Rentner umgehen die Heiratsstrafe durch Schein-Scheidungen wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Laut einem Zürcher Scheidungsanwalt lassen sich jedes Jahr mehrere Paare scheiden, bloss um eine höhere AHV-Rente zu erhalten. Nach der Scheidung leben sie wie zuvor zusammen. Diese Praxis ist legal. Für eine solche formale Scheidung braucht es nicht einmal einen Anwalt. Kosten: 1500 Franken. Die Ersparnisse können beträchtlich sein: Durch eine Scheinscheidung steigt die monatliche Rente eines Paares um bis zu 1225 Franken. Statistiken zeigen, dass Scheidungen bei 64-jährigen Frauen überdurchschnittlich häufig sind - ein Indiz dafür, dass viele Paare die drohende Heiratsstrafe umgehen möchten. Jährlich dürften sich einige wenige Hundert Paare aus diesem Grund scheiden. Der Trend sei zunehmend, sagte der Scheidungsanwalt.
«NZZ am Sonntag»:
Beim Gütertransportprojekt Cargo sous terrain ist weiterhin Feuer im Dach: Nachdem das von Grossunternehmen wie Migros, Coop, Post oder Swisscom getragene Projekt diese Woche ankündigte, den Chef auszuwechseln und die Planung tiefgreifend zu überprüfen, springt nun die Migros ab, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Die potenzielle Hauptkundin und Grossaktionärin wird für die weitere Planung des Vorhabens «kein zusätzliches Geld bereitstellen», wie ein Sprecher sagte. Das Gleiche gilt für die danach anstehenden Investitionen in den Bau des Tunnels. «Die Migros wird sich daran nicht beteiligen», so der Sprecher. Stefan Schraner, CEO ad interim von Cargo sous terrain, sagte, das sei keine Überraschung, sondern seit Jahren bekannt. Man sehe Migros wie auch Coop nicht als Finanzinvestoren für den Bau, sondern als künftige Kunden. Für den Bau und Betrieb des Projekts bestehe Interesse bei institutionellen Investoren.
«SonntagsBlick»:
Die Staatssekretärin für Migration, Christine Schraner Burgener, kandidiert für das Amt der Hohen Flüchtlingskommissarin der Vereinten Nationen (UNHCR) in Genf. Das schreibt «SonntagsBlick» basierend auf «bundesratsnahen Kreisen». Der aktuelle UNHCR-Chef Filippo Grandi ist noch bis Ende 2025 im Amt. Erwartet wird, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen im September 2025 die Nachfolge klärt. Schraner Burgener wollte ihre UNHCR-Ambitionen nicht kommentieren. Offiziell gilt nach wie vor, was Schraner Burgener letzte Woche der Zeitung gesagt hat: «In einer internationalen Organisation wird ein Posten frei, der mich sehr reizt. Das Aussendepartement sucht jemanden, der dafür kandidiert und hat mich angefragt. Die Stelle wird nächstes Jahr ausgeschrieben.» Schraner Burgeners Chancen für das Amt der Hohen Flüchtlingskommissarin sind laut der Zeitung kaum abzuschätzen.
«Le Matin Dimanche» / «SonntagsZeitung»:
Wegen der zunehmenden Urbanisierung mit einhergehendem Bevölkerungs- und Wertewachstum erhöht sich das Schadensrisiko bei Unwettern. Das sagte Balz Grollimund, Leiter Katastrophenrisiken beim Rückversicherer Swiss Re zu «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche». «Dies verstärkt Katastrophenschäden, da sich Städte oft am Meer, an Flüssen oder Seen befinden, wo es potenziell eher zu Überschwemmungen und somit zu hohen Schäden kommen kann. Und: Je mehr überbaute Flächen es gibt, desto eher kann etwas kaputtgehen.» Die versicherten Schäden aus Naturkatastrophen steigen seit etwa 15 Jahren global stetig an - um rund fünf bis sieben Prozent pro Jahr. Im vergangenen Jahr hätten sie zum vierten Mal in Folge die 100-Milliarden-Dollar-Marke überschritten. Zwei Drittel davon seien auf schwere Gewitterstürme in Kombination mit Hagel, Überflutungen und Tornados zurückzuführen.
(AWP)