Vor zehn Jahren hat sich die Weltgemeinschaft auf das Pariser Klimaübereinkommen geeinigt. Ab dem 10. November werden Vertreterinnen und Vertreter von fast 200 Staaten im brasilianischen Belém erneut über die Umsetzung und Ausgestaltung dieses Übereinkommens verhandeln.
Die Schweiz setze sich an dieser 30. Uno-Klimakonferenz (COP 30) dafür ein, dass alle Länder ambitionierte neue Verminderungsziele einreichten. Dies betreffe insbesondere auch Länder mit einem grossen CO2-Ausstoss, so Wertli. Im Pariser Klimaübereinkommen verpflichteten sich fast alle Staaten der Welt dazu, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dazu müssen sie ihre nationalen Klimaziele alle fünf Jahre verschärfen.
Aktualisierte Klimaziele und Anpassung
Diese aktualisierten Klimaziele werden im Zentrum der diesjährigen Verhandlungen stehen. «Es geht darum, dass die Länder Bilanz ziehen, was sie bis jetzt unter dem Übereinkommen von Paris erreicht haben und wo wir noch nachbessern müssen, um die Lücke zum 1,5 Grad-Ziel zu schliessen», sagte Wertli.
Die Schweiz hat ihre neuen Ziele im Januar eingereicht. Bis 2035 soll die Schweiz demnach ihren Treibhausgasausstoss um mindestens 65 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 vermindern, und im Durchschnitt der Jahre 2031 bis 2035 um 59 Prozent. Die Ziele sollen vorrangig mit Massnahmen im Inland erreicht werden.
Die Schweizer Delegation arbeitet laut Wertli zudem darauf hin, dass die internationalen Investitionen in den Klimaschutz gestärkt werden und die Wirtschaft aktiver einbezogen wird. Eines der zentralen Themen in Belém wird ausserdem die Anpassung an den Klimawandel sein. So wollen die Länder international vergleichbare Messgrössen zur Anpassung an den Klimawandel einführen.
Zwischen Fortschritt und Handlungsdruck
Das Klima habe in vielen Ländern derzeit weniger Priorität als noch vor einigen Jahren, sagte Wertli. Das sei eine grosse Herausforderung. Dennoch sei, nachdem die USA zu Beginn der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump erneut aus dem Übereinkommen ausgestiegen sind, kein anderes Land gefolgt. Dies sei ein gutes Zeichen.
«Wir sind im Moment nicht auf Kurs, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen», sagte Wertli. Es habe aber grosse Fortschritte gegeben in den zehn Jahren seit dem Pariser Klimaabkommen. «2015 waren wir auf dem Weg zu einer Erderwärmung von 4 Grad. Jetzt sind wir auf dem Pfad zu 2,3 bis 2,8 Grad», betonte der Umweltbotschafter.
An der COP 30 wird auch Umweltminister Albert Rösti teilnehmen. Er wird in der zweiten Konferenzwoche an einer Zusammenkunft der Umweltministerinnen und -minister teilnehmen.
(AWP)