Beide Spritpreise sind seit Wochen im Sinkflug. Seit einem Zwischenhoch Anfang Juli ist Diesel rund 13 Cent günstiger geworden, E10 um rund 14 Cent. Dass Diesel nun wieder auf ein Niveau des Jahres 2021 zurückgefallen ist, ist auch deshalb bemerkenswert, weil der CO2-Preis seither gestiegen ist, der sich beim Sprit mit einigen Cent pro Liter bemerkbar macht. Zudem war der Dieselpreis nach Beginn des Ukraine-Kriegs besonders stark gestiegen, da der Kraftstoff in grösseren Mengen aus Russland importiert wurde.
Ob das Tief beim Spritpreis anhält, kommt nun stark auf die Entwicklung des Ölpreises an, der in der Regel der wichtigste Treiber für Änderungen beim Sprit ist. Zuletzt wurde Öl billiger. Ob das so bleibe, sei fraglich, sagt ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Christian Laberer. «Es ist möglich, dass die US-Notenbank die Zinsen in einer kommenden Sitzung senkt und infolgedessen die Nachfrage nach Rohöl wieder anziehen würde.» Auch die Spannungen im Nahen Osten könnten wieder zunehmen und den Ölpreis treiben.
Bei Diesel gibt es zudem einen saisonalen Effekt, der in den kommenden Wochen und Monaten auftreten könnte: Da der Kraftstoff und Heizöl sehr ähnlich sind, hat sich der Beginn der Heizöl-Saison schon oft als leichter Preistreiber für Diesel erwiesen. Im Frühjahr gibt es dann in der Regel einen gegenteiligen Effekt./ruc/DP/zb
(AWP)