Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 7,9 Prozent auf 572,1 Millionen Franken. In Lokalwährungen lag das Wachstum bei 10,2 Prozent, wie DocMorris am Dienstag mitteilte. In Deutschland setzte das Unternehmen dabei 538,6 Millionen, das sind 8,2 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Das deutlich kleinere Europageschäft stieg um 3,5 Prozent auf 33,5 Millionen.
Der bereinigte EBITDA belief sich auf -28,8 Millionen nach -20,1 Millionen Franken im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 61,6 Millionen (VJ -37,9 Mio).
Die Erwartungen der Analysten wurden damit beim Umsatz verfehlt - der AWP-Konsens lag bei 578 Millionen Franken. Der operative Verlust (adj. EBITDA) und der Reinverlust fielen etwas höher aus als erwartet.
E-Rezept-Wachstum etwas unter Erwartungen
Ganz besonders achtet der Markt derzeit aber auf die Entwicklung im Geschäft mit verschreibungspflichtigen E-Rezepten. Hier steigerte die Gruppe mit Sitz im Thurgau den Umsatz um 40,5 Prozent auf 109,7 Millionen Franken - in Lokalwährungen betrug das Plus 43,5 Prozent. Analysten hatten im Vorfeld allerdings auch hier etwas mehr erwartet (AWP-Konsens: 112 Mio Fr.).
Vom ersten zum zweiten Quartal resultierte ein zusätzliches Plus von 4,6 Prozent in Lokalwährungen. DocMorris rechnet im weiteren Jahresverlauf mit einer weiteren Beschleunigung, getragen von höheren Warenkörben und Wiederbestellraten. Rückenwind gebe zudem das Urteil des deutschen Bundesgerichtshofes, das Rezept-Boni zulasse und damit die Wettbewerbsposition stärke.
Die hohen Verluste begründet das Unternehmen vor allem mit hohen Vorlaufkosten für Marketing (TV-Kampagne). Gleichzeitig verweist das Management auf eine strukturelle Verbesserung im zweiten Quartal, die sich im zweiten Halbjahr fortsetzen soll.
Jahresziele bestätigt
Für das laufende Jahr bekräftigt DocMorris die Prognose eines Umsatzwachstums von über 10 Prozent. Der bereinigte EBITDA wird weiterhin zwischen -35 Millionen und -55 Millionen Franken erwartet.
Auch die Mittelfristziele wurden bestätigt: jährliche Wachstumsraten beim Umsatz von rund 20 Prozent und eine EBITDA-Marge von rund 8 Prozent.
jl/uh
(AWP)