Konkret sank der Umsatz von Januar bis Juni um 21 Prozent auf 501,4 Millionen Franken, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Das an die Migros-Tochter Medbase verkaufte Schweizer Geschäft wurde aus diesen Zahlen herausgerechnet.

Wie das Unternehmen betonte, wurde im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal ein Umsatzplus von 2 Prozent erreicht. Dies sei ein "Wendepunkt" und die "Ausgangslage für profitables Wachstum", so DocMorris.

Aus dem Verkauf von Zur Rose flossen der Online-Apotheke bisher übrigens knapp 300 Millionen Franken zu, wie es weiter hiess. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich in der Folge markant auf 48,9 Prozent per 30. Juni (Ende 2022: 31,9%). Ausserdem soll etwa der Verkauf von Liegenschaften die Liquidität weiter stärken.

Fokus auf E-Rezept

In Deutschland, dem nun wichtigsten Hauptmarkt, gingen die Erlöse im ersten Semester um rund 21 Prozent auf 468,5 Millionen Franken zurück. Die Hoffnung liegt hier ganz auf der Einführung des E-Rezepts.

Elektronische Rezepte sollen im nördlichen Nachbarland der Schweiz bis Anfang nächsten Jahres auf breiter Front in allen Praxen zu bekommen sein und die Verkäufe von DocMorris auf neue Höhen treiben. Derzeit finde diesbezüglich ein "enger Austausch mit den zuständigen Regulierungsbehörden statt", so DocMorris.

Im vergleichsweise kleinen Rest-Europa-Geschäft setzte die Gruppe ebenfalls weniger um. Hier ging der Umsatz um rund 20 Prozent auf 31,4 Millionen zurück.

Beim bereinigten Betriebsergebnis (EBITDA) stand erneut ein Verlust zu Buche und zwar von 20,8 Millionen (VJ -54,7 Mio). Man sei damit im Zielkorridor für das Gesamtjahr, betonte das Unternehmen. Auch unter dem Strich verblieb DocMorris tief in den roten Zahlen, wie der Reinverlust von 58,2 Millionen Franken zeigt (VJ -83,6 Mio).

Mit einem Verlust wurde allerdings gerechnet. Insgesamt lag das Ergebnis denn auch in etwa im Rahmen der Erwartungen der Analysten.

EBITDA-Break-even bis 2024

Bekanntlich hat es sich DocMorris erst für 2024 zum Ziel gesetzt, die operative Gewinnschwelle zu erreichen. Dieses Ziel wurde nun erneut bestätigt. So erwartet das Unternehmen, ohne Berücksichtigung der Einführung des E-Rezepts, für das kommende Jahr den EBITDA-Break-even.

Für 2023 wird ausserdem ein Rückgang des Aussenumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich in Lokalwährung prognostiziert sowie eine Verbesserung des bereinigten EBITDA auf einen Wert von -20 bis -40 Millionen. Die Investitionsausgaben sollen bei 30 bis 40 Millionen zu liegen kommen. Die Umsätze sollen ausserdem - wie erwähnt - wieder wachsen.

Mittelfristig wird weiterhin eine EBITDA-Zielmarge (bereinigt) von 8 Prozent anvisiert.

kw/rw