Die Kerngesellschaft Deutsche Presse-Agentur GmbH erzielte demnach Erlöse in Höhe von 103,2 Millionen Euro nach 101 Millionen Euro im Vorjahr. Der Gewinn betrug demnach 1,2 Millionen Euro nach 2 Millionen Euro im Vorjahr.
Von entscheidender Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten dpa-Unternehmensgruppe seien die Ergebnisse der Tochtergesellschaften und Beteiligungen gewesen, darunter insbesondere das der news aktuell GmbH mit ihren Verbreitungsdiensten und ihrer Mediendatenbank sowie das der dpa-infocom GmbH. Im Bereich Datenprodukte und Faktenchecks seien Bestmarken gesetzt worden. Es wurde auch ein Umsatzplus der Foto-Tochter dpa Picture Alliance GmbH genannt.
Der Vorsitzende der dpa-Geschäftsführung, Peter Kropsch, sagte laut Mitteilung: "Erneut hat die dpa ihre wirtschaftliche und publizistische Stärke unter Beweis gestellt." Das Geschäftsjahr 2022 stand demnach im Zeichen der fortschreitenden Transformation in einem von Unsicherheit geprägten Marktumfeld. Die dpa-Gruppe habe zahlreiche richtungsweisende Innovations- und Change-Projekte angestossen. Kropsch sagte weiter: "Der Veränderungswille der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit einer gesunden wirtschaftlichen Basis sind entscheidend. Nur so können wir Kunden und Gesellschaftern auch in den erwartbar härter werdenden nächsten Jahren unabhängige, verlässliche und multimediale Inhalte liefern."
Die dpa bezog im Mai den neuen Berliner Newsroom in der Rudi-Dutschke-Strasse unweit des früheren Standorts. Zudem läuft die Einführung des multimedialen Produktionssystems Rubix, über das redaktionelle Produkte publiziert werden.
dpa-Chefredakteur Sven Gösmann sagte, neben Rubix werde die hohe Innovationsgeschwindigkeit der dpa besonders am neuen Newsroom deutlich. "Mit den neuen Räumlichkeiten für die Zentralredaktion haben wir eine Fläche geschaffen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne nutzen, um sich persönlich auszutauschen, kreativ zu sein und voneinander zu lernen." In dem Newsroom gibt es etwa neue Studios für Audio und Video, die für die multimediale Zukunft der Agentur stehen.
Bei dpa gab es nach Unternehmensangaben zahlreiche Weiterentwicklungen und Projekte. Zum Beispiel sei im Faktencheck-Bereich der Kampf gegen Desinformation mit Initiativen und Projekten intensiviert worden - etwa auf Whatsapp. dpa treibe auch die europäische Vernetzung in diesem Bereich voran. Faktencheck-Organisationen aus mehr als 30 Ländern haben sich auf einen Kodex geeinigt, der Standards definiert. Auch mit Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt sich die Nachrichtenagentur und hat fünf Guidelines formuliert, die die übergeordneten Rahmenbedingungen des Unternehmens für die Beschäftigung mit KI festlegen.
Die Deutsche Presse-Agentur wird im nächsten Jahr 75 Jahre alt. 1949 wurde sie gegründet. Weltweit gehört sie zu den führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen und beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen Angeboten. Dazu zählen Texte, Foto, Videos, Grafiken, Hörfunkbeiträge und andere Formate. Gesellschafter der dpa sind rund 170 deutsche Medienunternehmen. Um die 1000 Journalistinnen und Journalisten arbeiten an rund 140 Standorten im In- und Ausland. Die Redaktion arbeitet unabhängig von Weltanschauungen, Wirtschaftsunternehmen und Regierungen. Die Zentralredaktion befindet sich in Berlin, die Geschäftsführung ist am Unternehmenssitz in Hamburg tätig./rin/DP/stw