Konkret trägt Elbit die Fixkosten für den Servicevertrag für die Jahre 2024 bis 2032. Ein entsprechender Vertragsnachtrag sei in der vergangenen Woche unterzeichnet worden, sagte Rüstungschef Loher am Montag in Bern vor den Medien.

Zudem hätten sich beide Seiten darauf geeinigt, dass Elbit zwei in die Schweiz gelieferte Drohnen austausche und Konventionalzahlungen leiste, sollte sie den Zeitplan nicht einhalten. Insgesamt sei das Beschaffungsprojekt mit diesem Neustart besser abgesichert als noch vor zwei Jahren, sagte der Rüstungschef.

Dennoch einsatzfähig

Im September hatten das Verteidigungsdepartement (VBS), Armasuisse und die Armee entschieden, auf zentrale Funktionen zu verzichten. Die Drohnen sollen kein automatisches Ausweichsystem, kein System für GPS-unabhängige Starts und Landungen und kein Enteisungs-System erhalten.

Dennoch seien die Drohnen einsatzfähig, und sie verfügten über eine der besten Kameras, sagte Loher. Doch bei Nebel und Eis müssten Flüge allenfalls verschoben werden. Hätte die Schweiz an den drei Funktionen festgehalten, hätte das noch jahrelange Entwicklungen bedeutet.

Die Schweiz kauft bei Elbit in Israel sechs Drohnen samt Zubehör. Fünf der Fluggeräte befinden sich bereits in der Schweiz, ein sechstes soll Ende des Jahres oder Anfang 2026 eintreffen, wie Loher sagte. Bis Ende 2026 sollten dann alle sechs Drohnen bei der Luftwaffe sein. Das wäre sieben Jahre später als anfänglich geplant.

Mit dem Projekt weiterzumachen statt es abzubrechen, bedeute, Verantwortung zu übernehmen, stellte Loher klar. Das Drohnensystem sei eines der anspruchsvollsten Beschaffungsprojekte der Armee. Doch die Schweiz brauche eine Aufklärungssystem aus der Luft.

Kosten werden eingehalten

Das Parlament bewilligte 2015 für die Beschaffung 250 Millionen Franken. Im Januar 2023 wurden die Kosten für das Projekt auf mittlerweile 298 Millionen Franken veranschlagt, die Mehrkosten werden mit Kursschwankungen begründet. Das Parlament bewilligte nachträglich 20 Millionen Franken für das Projekt.

Diese Kosten würden eingehalten, sagte Loher. Die bisher von Elbit geleisteten Kompensationen beliefen sich auf mittlerweile einen «höheren zweistelligen Millionenbetrag». Zu den von Elbit übernommenen Service-Fixkosten komme ein variabler Service-Aufwand dazu, der unter anderem von der Flugzeit der Drohnen abhänge.

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(AWP)