Das Bundesamt erklärte den Auftragsdämpfer unter anderem mit einem niedrigen Niveau an Neuaufträgen im sogenannten «Sonstigen Fahrzeugbau». Darunter fallen Bestellungen für Flugzeuge, Schiffe, aber auch für Militärfahrzeuge. Einen deutlichen Rückgang gab es zudem beim Auftragseingang in der wichtigen Autoindustrie, den das Bundesamt auf 7,6 Prozent im Monatsvergleich bezifferte.

Analysten wurden von der Schwäche des Auftragseingangs überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 1,1 Prozent gerechnet, nachdem das Volumen der Bestellungen im Vormonat bereits gesunken war. Allerdings war der Rückgang im Mai mit 0,8 Prozent nicht so stark wie bisher bekannt. Zuvor hatte das Bundesamt noch einen Dämpfer um 1,4 Prozent gemeldet.

Belastet wurde der Auftragseingang durch eine schwache Nachfrage aus dem Ausland. Die Auslandsaufträge gingen im Juni um drei Prozent zurück, wie es in der Mitteilung heisst. Experten hatten wegen der aggressiven US-Zollpolitik einen Dämpfer bei den ausländischen Bestellungen erwartet. Gestützt wurde der Auftragseingang hingegen durch Bestellungen aus dem Inland.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich zeigte sich eine bessere Entwicklung: In dieser Betrachtung war der Auftragseingang im zweiten Quartal um 3,1 Prozent höher als im Vorquartal.

Die Aussichten für die kommenden Monate sind eher trübe. Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet wegen der höheren US-Zölle in den kommenden Monaten weiter mit «einer gedämpften Auslandsnachfrage». Generell sei es wegen der zuletzt anhaltend hohen handels- und geopolitischen Unsicherheit wenig überraschend, dass die Auftragseingänge weiterhin starken Schwankungen unterliegen.

Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg sieht in den Auftragsdaten noch keine klaren Hinweise auf die Auswirkungen der US-Zollpolitik. "Hierfür müssen wir uns noch zwei, drei Monate gedulden. Die Daten unterstrichen nur, dass die Konjunktur sich zuletzt wieder schwertat./jkr/jha/

(AWP)