Das Start-up Aleph Farms hat den Antrag beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) eingereicht, wie es am Mittwoch mitteilte. Es verfolgt gemäss eigenen Angaben das Ziel, die "weltweit ersten kultivierten Rindersteaks unter der Marke Aleph Cuts" in der Schweiz zu verkaufen. Der Antrag ist in Zusammenarbeit mit der Migros erfolgt, wie die Migros auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigte. Sie hat seit 2019 in das Unternehmen investiert.

Aleph Farms ist in Israel ansässig. Die Firma bezeichnet sich als Unternehmen für zelluläre Landwirtschaft, welches die Nachhaltigkeit, die Lebensmittelsicherheit und das Tierschutzniveau verbessern will. Sollten die Behörden den Antrag gutheissen, wäre dies eine Premiere in Europa. Ähnliche Anträge sind auch in Asien, in Israel und in den Vereinigten Staaten gestellt worden.

Sobald die Behörden ihre Zustimmung gegeben haben, dürfte das Produkt zunächst in der gehobenen Gastronomie erhältlich sein. Dies sagte Migros-Sprecher Tristan Cerf auf Anfrage. Vor 2030 werde es kaum möglich sein, kultiviertes Fleisch in Supermärkten zu kaufen.

Neugier und Tierschutz

Das BLV bestätigte, dass es sich um den ersten Antrag dieser Art in der Schweiz handelt. Wie lange die Bearbeitung dauere, könne noch nicht abgeschätzt werden. Dies hänge von den eingereichten Dokumenten ab und nehme bestimmt mehrere Monate in Anspruch.

Die Nachrichtenagentur AFP berichtete am Mittwoch ebenfalls über den Antrag. Ihr zufolge gehört Hollywood-Schauspieler Leonardo di Caprio zu den Investoren von Aleph Farms.

Die Produktionskosten für kultiviertes Fleisch sind derzeit noch sehr hoch. Gemäss einer gemeinsamen Studie von Aleph Farms und Migros sind 74 Prozent der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten offen für die Idee, dieses Fleisch zu probieren. Dabei gehe es ihnen sowohl um Neugier als auch Fragen der Nachhaltigkeit und des Tierschutzes.

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