Mit dem Anstieg entfernt sich der Brent-Preis weiter vom Jahrestief, das er Anfang September mit Kursen unter 70 Dollar erreicht hatte. Von dem Niveau aus dem Frühjahr von mehr als 90 Dollar ist er allerdings noch weit entfernt. Viele hatten angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten und der Schwäche Chinas im Sommer auf fallende Ölpreise gesetzt. Diese Investoren könnten jetzt allerdings auf dem falschen Fuss erwischt worden sein - vor allem dann, wenn durch die Auseinandersetzung zwischen Iran und Israel iranische Produktionsanlagen betroffen sind oder der Seeweg durch die Strasse von Hormus blockiert wird.

In der Nacht auf Mittwoch hat sich die Lage im Nahen Osten weiter zugespitzt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land Vergeltung an. «Der Iran hat heute Abend einen grossen Fehler gemacht - und er wird dafür bezahlen», sagte er. Wann ein Vergeltungsschlag auf den Iran erfolgen könnte, blieb zunächst offen. Bereits in der Nacht zum Mittwoch griff Israel im Kampf gegen die proiranische Hisbollah-Miliz aber erneut die libanesische Hauptstadt Beirut an. Der Iran selbst warnte Israel indes vor einem Vergeltungsschlag und drohte seinerseits eine heftige weitere Reaktion an.

Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat heute (16:00 Uhr MESZ) zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen./zb/stk

(AWP)