In der Schweiz gibt es laut unterschiedlichen Quellen zwischen 40 und 50 Esprit-Filialen. Auf der Webpage von Esprit, auf der vom Konkurs noch nichts steht, sind die nun geschlossenen Läden bereits nicht mehr aufgeführt. Als erstes hatte am Dienstag «Blick» über die Esprit-Pleite berichtet.
Von der Schliessung betroffen sind allerdings nicht alle Esprit-Filialen, sondern nur jene, die von der nun konkursiten Esprit Retail Switzerland AG betrieben werden. Dabei handelt es sich um 23 Geschäfte, die per sofort geschlossen worden seien, wie der Sprecher des Modekonzerns am Abend auf AWP-Anfrage erklärte.
Konzentration auf Handelspartner
Gemäss offizieller Verlautbarung von Esprit vom Dienstag seien der Konkurs der Schweizer Tochter und die Schliessung der Filialen «unvermeidbar» gewesen. Als Grund dafür werden die allgemeine Konjunkturabschwächung in Kombination mit den stark gestiegenen Energie- und Logistikkosten, die negative Konsumentenstimmung in Europa und langfristige, teure Mietverträge für «unangemessen dimensionierte Läden» genannt.
Esprit konzentriere sich nun «auf eine umfassende Reorganisation und auf die Stärkung des Geschäfts mit Wholesale- und Franchise-Partnern». heisst es. Sprich: Anstatt eigene Läden zu führen, will das Unternehmen vermehrt andere Modehändler mit seinen Produkten beliefern, die dann die Esprit-Marken in ihren Stores verkaufen oder in Eigenregie einen Esprit-Shop eröffnen.
In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass Esprit-Kleider weiterhin in 19 von Franchise-Partnern betriebenen Filialen sowie in 150 Kleiderläden mit verschiedenen Marken erhältlich seien.
Ausserdem lege man auch einen Fokus auf «neue Impulse im E-Commerce». Die Führung will also im Onlinehandel in der Schweiz präsent bleiben.
Besitzer in Hongkong
Die Esprit Retail Switzerland AG gehört vollumfänglich dem an der Hongkonger Börse kotierten Modekonzern Esprit Holdings Limited mit rechtlichem Sitz auf den Bermudas.
Die Überschuldung der Schweizer Esprit-Tochter betrug gemäss der an die Esprit-Investoren verschickten Informationen Ende 2023 rund 12 Millionen Franken. Der Insolvenzantrag des Schweizer Ablegers habe jedoch keine unmittelbaren materiellen Auswirkungen auf die Gruppe. Auch das Geschäft und der Betrieb der Gruppe blieben normal.
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(AWP)