Ab kommendem Dienstag würden bis auf weiteres grundsätzlich keine Warensendungen mehr bearbeitet, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zuvor hatten Postdienstleister in Belgien und Skandinavien ähnliche Schritte angekündigt.

Laut einem Erlass von US-Präsident Donald Trump wird die Zollfreiheit für Warenimporte mit einem Wert unter 800 Dollar ab dem 29. August abgeschafft. Pro Artikel sollen demnach Zölle von 80 bis 200 Dollar fällig werden.

Die Zoll-Prozeduren seien geändert worden, und es lägen noch keine ausreichenden Informationen über die notwendigen Verfahren vor, teilte die Österreichische Post mit. «Diese Verschärfung stellt sämtliche Postgesellschaften weltweit beim Warenversand in die USA vor grosse Herausforderungen», hiess es.

Ausnahmen für private Geschenke und Dokumente

Das Unternehmen wird künftig nur private Geschenkpakete mit einem Wert von unter 100 Euro und Dokumenten-Sendungen in die USA befördern. Für Firmenkunden der Österreichischen Post steht als Alternative nur noch ein kostspieligerer Express-Service zur Verfügung, der in Partnerschaft mit dem Dienstleister DHL abgewickelt wird.

Am Mittwoch hatten die belgische bpost, die norwegische Posten Bring sowie die schwedisch-dänische Postnord mitgeteilt, dass sie Warensendungen in die USA temporär weitgehend einstellen. Die europäischen Postdienstleister arbeiten nach eigenen Angaben bereits nach Lösungen, um wieder die gewohnten Dienstleistungen in die USA anbieten zu können.

Schweizer Post prüft noch

Noch keinen Entscheid zum künftigen Vorgehen gefällt hat die Schweizerische Post. «Das ist derzeit in Prüfung», schrieb ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei zurzeit unklar, wie die US-Post und die Zollbehörden die neuen Vorgaben umsetzten.

Viele Details zur Verzollung, Haftung und zu technischen Anforderungen sind demnach offen. Man stehe deshalb im engen Austausch mit internationalen Partnern, um Lösungen für den Versand in die USA zu suchen, so die Post.

Einschränkungen schliesst das Unternehmen dennoch nicht aus. Dies, falls bis zum Inkrafttreten der US-Vorschriften am 29. August 2025 keine klaren Regelungen gefunden werden. In diesem Falle könnte die Post nach eigener Aussage in Abstimmung mit den zuständigen Behörden gezwungen sein, den Versand von Waren in die USA vorübergehend einzuschränken.

(AWP/cash)