Dies ist der zweite Anstieg in Folge und der beste Wert seit 17 Monaten. Die zweite Schätzung liegt zudem etwas über der ersten Erhebung, in der ein Indexstand von 52,6 Punkten ermittelt worden war. Ökonomen hatten im Schnitt eine Bestätigung der Erstschätzung erwartet.

Der Stimmungsindikator steigt damit weiter über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was auf eine etwas stärkere wirtschaftliche Aktivität hindeutet. Mittlerweile liegt der Wert für den Dienstleistungsbereich bereits den fünften Monat über der Wachstumsschwelle.

In den grossen Mitgliedsländern der Eurozone verbesserte sich die Stimmung im Servicesektor fast überall weiter, nur in Frankreich gab es einen erneuten Dämpfer. In Deutschland zog der Indikator etwas stärker an als zunächst ermittelt und liegt nun deutlich über der Wachstumsschwelle.

Damit sei Deutschland der wesentliche Treiber des Wachstums im Servicesektor gewesen, kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank. Der dortige Sprung des Indexes um über drei Punkte auf 54,6 Punkte sei ungewöhnlich und gleiche den Rückgang des Index in Franreich, wo politische Spannungen die Ausgabebereitschaft der Menschen belasteten, mehr als aus. Es werde jedoch nicht einfach sein, das relativ hohe Wachstumstempo im deutschen Dienstleistungssektor in den nächsten Monaten zu halten. 

«In Deutschland wird eine wichtige Rolle spielen, ob das Stimuluspaket der Bundesregierung Unternehmen und Haushalte wirklich dazu animiert, mehr zu investieren und zu konsumieren», fuhr der Experte fort. In Frankreich müssten sich die politischen Rahmenbedingungen de la Rubia zufolge stabilisieren - die Verabschiedung des Haushalts 2026 wäre ein Schritt in diese Richtung.

Beim Indikator für die Gesamtwirtschaft im Euroraum zeigte die zweite Schätzung ebenfalls einen etwas höheren Wert. Demnach stieg der Indexwert im Oktober gegenüber dem September um 1,3 Punkte auf 52,5 Punkte. Der Gesamtindex hat damit den höchsten Stand seit 29 Monaten erreicht.

De la Rubia zog denn auch ein positives Fazit: «Endlich lässt sich wieder etwas Positives über die Konjunktur in der Eurozone berichten. Im Dienstleistungssektor ging es im Oktober deutlich bergauf. Beim Neugeschäft muss man sogar bis zum Mai letzten Jahres zurückschauen, um einen ähnlich hohen Anstieg zu finden.» Folglich haben die Dienstleister laut dem Experten auch mehr Personal eingestellt als im Vormonat, was Hoffnung auf einen nachhaltigen Aufwärtstrend mache./la/jsl/mis

(AWP)