Zum Servicegeschäft zählt Evonik unter anderem die Strom- und Dampferzeugung in vier Gas- und Dampfkraftwerken, den Betrieb von Pipelines, das Gebäude- und Anlagenmanagement, Entsorgung, Hafenbetrieb, Werkslogistik, Feuerwehr, Werkssicherheit und Kantinenbetrieb.

In Marl arbeiten in diesen Bereichen rund 3000 Menschen, darunter 300 Auszubildende. In Wesseling sind es rund 500, darunter 60 Auszubildende. Konzernweit beschäftigte der Konzern Ende Juni knapp 31'300 Menschen.

Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten änderten sich grundsätzlich nicht, betonte Evonik. Hierzu seien entsprechende Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretern geschlossen worden. Allerdings seien auch die Beschäftigten der Syneqt nicht von den bei Evonik langfristig laufenden Effizienzmassnahmen ausgenommen. Ziel sei, auch Syneqt als effiziente, zukunftsfähige Gesellschaft mit schlagkräftigen Strukturen aufzustellen.

Eigenständiges Servicegeschäft: «Kurze Entscheidungswege»

Evonik sei bislang Betreiber und zugleich Nutzer der Chemieparks in Marl und Wesseling, hiess es. Künftig will sich der Konzern stärker auf das Kerngeschäft Chemieproduktion konzentrieren.

Bereits vor zwei Jahren hatte Evonik angekündigt, seine Infrastruktur-Aktivitäten bis Ende 2025 eigenständig aufzustellen. Mit Syneqt entstehe «ein schlagkräftiges Unternehmen mit mittelständischen Strukturen und kurzen Entscheidungswegen», sagte Evonik-Personalvorstand Thomas Wessel.

Syneqt will weitere Kunden ausserhalb von Evonik gewinnen

Die in Syneqt gebündelten Bereiche bedienten bereits neben Evonik rund zwei Dutzend Unternehmen mit Services. Man verfüge über ein branchenführendes Energie-, Stoff- und Datenverbundsystem und ein sehr hohes Sicherheits-Niveau, betonte Basten. «Dieses Angebot wollen wir künftig mit gezielten Investitionen, zum Beispiel in digitale Services, weiter ausbauen und damit auch für Kunden ausserhalb der Werksgelände noch attraktiver werden.»

Syneqt gehört zu 100 Prozent Evonik. Ob das so bleibt, ist offen: «Perspektivisch ist der Einstieg von Investoren in verschiedenen Grössenordnungen möglich, um weitere Wachstumsmittel für das Geschäft zu erschliessen», teilte Evonik mit. Optionen dieser Art würden noch geprüft. «Wir sehen uns sorgfältig an, welcher Weg für Syneqt und den Konzern die besten Perspektiven bietet», so Wessel. Es gebe fünf, sechs Optionen. Alles sei möglich: ein Verbleib bei Evonik, Partnerlösungen oder eine komplette Abgabe./tob/DP/mis

(AWP)