«Es müsste schon etwas Dramatisches passieren», sagte die ehemalige US-Botschafterin in der Schweiz im am Freitag veröffentlichten Interview mit «CH Media». Gleichzeitig sieht LeVine im World Economic Forum (WEF) in Davos eine mögliche Gelegenheit für neue Gespräche. «Mit dem WEF hat die Schweiz eine Bühne - und Trump liebt Bühnen», sagte sie weiter. Die Schweiz sei zudem der grösste Goldverarbeiter der Welt. «Vielleicht bietet das Chancen, kreativ zu verhandeln, ohne die eigenen Werte zu verraten.»
Sie riet der Schweiz, ihren moralischen Kompass zu bewahren, auf Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit zu setzen sowie ihre Wirtschaftsbeziehungen zu diversifizieren. Partnerschaften zwischen Kantonen und US-Bundesstaaten könnten derzeit tragfähiger sein als nationale Abkommen.
Neue US-Botschafterin Callista Gingrich
Suzi LeVine war von 2014 bis 2017 unter dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama Botschafterin in der Schweiz und in Liechtenstein. Die neue US-Botschafterin Callista Gingrich hatte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter letzte Woche ihr Beglaubigungsschreiben überreicht. Sie wird in der Schweiz und in Liechtenstein die Interessen der USA vertreten.
«Angesichts ihres Chefs vermute ich, dass es viele Themen gibt, bei denen sie und ich unterschiedlicher Meinung sind», sagte LeVine im Interview. «Aber da sie Schweizer Wurzeln hat und sich sichtlich über ihre Aufgabe hier freut, gibt es wahrscheinlich auch einige Bereiche, in denen wir übereinstimmen», fügte sie hinzu.
(AWP)