Das Bruttoinlandprodukt dürfte im nächsten Jahr um rund 0,9 Prozentpunkte niedriger ausfallen als ohne die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump.

Ohne das neue Handelsabkommen der Schweiz mit den USA, das zur Senkung der US-Zölle führt, würde das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Jahr 2026 sogar um 1,2 Prozentpunkte nach unten gezogen, schätzt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY in ihrem globalen Konjunkturausblick, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

«In der Folge rechnet EY für das Jahr 2026 mit einem gedämpften BIP-Wachstum von rund 0,6 Prozent nach einem erwarteten Wachstum von 1,2 Prozent im Jahr 2025», hiess es. Die wirtschaftliche Belastung durch die US-Zölle dürfte im Jahr 2026 ihren Höhepunkt erreichen. Insbesondere mögliche zusätzliche sektorale Zölle auf Pharmazeutika dürften das Wachstum weiter dämpfen. Denn die Pharmaausfuhren machten rund die Hälfte der Schweizer Exporte in die USA aus.

Höhepunkt der Belastungen im 2026

Donald Trump hatte am 1. August die Strafzölle für Schweizer Exportgüter auf 39 Prozent erhöht. Aufgrund sektorspezifischer Ausnahmen habe der effektive Zollsatz für Exporte in die USA jedoch bei rund 13 Prozent gelegen, schrieb EY.

Gemäss der Absichtserklärung der Schweiz mit den USA vom 14. November gilt seither eine Zollobergrenze von 15 Prozent, die für die meisten Exportkategorien angewendet wird. «Da jedoch nur rund 30 Prozent der Schweizer Ausfuhren von den nominalen 39 Prozent betroffen waren, fällt der direkte Entlastungseffekt begrenzt aus. Für die betroffenen Industrien ist diese Entlastung für Exporte in die USA dennoch von existentieller Bedeutung», schrieb EY.

Ab 2027 dürfte sich die Schweizer Wirtschaft wieder schrittweise erholen. Gründe dafür seien eine festere Konjunktur in der Eurozone, eine stabilere globale Nachfrage und ein günstigeres Zinsumfeld. EY rechnet mit einem Schweizer BIP-Wachstum von 1,5 Prozent im Jahr 2027.

(AWP)