«Der Preisanstieg liegt immer noch deutlich über 2%, wir haben das Inflationsziel noch nicht erreicht, und daher bleibt noch einiges zu tun, um die Inflation zu senken», sagte Lane am Dienstag auf einer Konferenz im litauischen Vilnius.

Die EZB hat die Zinssätze zehnmal in Folge erhöht, und Ökonomen wie Märkte gehen davon aus, dass der Einlagensatz bis zur ersten Hälfte des Jahres 2024 auf dem Rekordniveau von 4% bleiben wird. Die Inflationszahlen der vergangenen Woche untermauern diese Erwartung: Der Anstieg der Verbraucherpreise schwächte sich auf 4,3 Prozent ab und die Kerninflation, bei der Energie- und Lebensmittelkosten herausgerechnet werden, sank auf 4,5 Prozent.

Lane räumte ein, dass es einige Zeit dauern wird, die Inflation von diesem Niveau auf das EZB-Ziel von 2 Prozent zu bringen — die jüngste Stabsprojektion der EZB geht davon aus, dass sie dieses Niveau im dritten Quartal 2025 erreichen wird. Vor allem die Energiepreise könnten allzu grossem Optimismus einen Strich durch die Rechnung machen.

«Wir gehen nicht davon aus, dass der derzeitige niedrige Gaspreis beibehalten wird, sondern erwarten, dass die Gaspreise von ihrem jetzigen Niveau aus steigen werden», sagte Lane. «Energie ist eine so volatile Komponente, dass es für uns sehr wichtig sein wird, die Energie in den kommenden Monaten und Jahren im Auge zu behalten.»

Bei derselben Veranstaltung betonte der Chef der litauischen Zentralbank, Gediminas Šimkus, dass der Rückgang der Inflation immer noch mit vielen «Widerstandslinien» konfrontiert sei.

(Bloomberg)