Der Chefvolkswirt geht zudem davon aus, dass die Inflation in der Eurozone weiter in Richtung der von der EZB angepeilten Zielmarke bewegen dürfte. Demnach werde «ein Grossteil der letzten Etappe», um die Inflation wieder nachhaltig auf das Inflationsziel von mittelfristig zwei Prozent zu bringen, im nächsten Jahr erreicht.
Bei der nächsten Zinssitzung der EZB Mitte Dezember wird eine erneute Lockerung der Geldpolitik erwartet. Zuletzt hatte die Notenbank im Oktober den Zinssenkungskurs fortgesetzt und die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte reduziert. Der massgebliche Einlagensatz liegt derzeit bei 3,25 Prozent. Jüngste Konjunkturdaten aus der Eurozone waren überraschend schwach ausgefallen. Unter anderem hatten Ende der vergangenen Woche enttäuschende Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager die Aussichten für die weitere konjunkturelle Entwicklung belastet.
Mit Blick auf einen möglicherweise stärkeren Protektionismus in den USA und negative Auswirkungen auf die Wirtschaft im gemeinsamen Währungsraum unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump sagte Lane, dass das Ausmass des Problems davon abhängen werde, «wie weit verbreitet der Protektionismus ist und wie schnell er umgesetzt wird». Es gebe eine breite Palette von Szenarien. «Wenn die Zölle schnell und allgemein erhöht werden, haben die europäischen Unternehmen wenig Zeit, sich vorzubereiten, und das Risiko einer grossen Störung ist sehr hoch», warnte Lane./jkr/ngu
(AWP)