Die Märkte gingen davon aus, dass die Teuerung sehr schnell in Richtung des EZB-Ziels von zwei Prozent sinken und dort dann bleiben werde, während sich auch die Wirtschaft gut schlage, sagte Schnabel in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. "Das wäre ein sehr gutes Ergebnis, aber es besteht das Risiko, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweist als gegenwärtig eingepreist ist an den Finanzmärkten", sagte das Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der Europäischen Zentralbank.
Die EZB strebt zwei Prozent Teuerung als Optimalwert für die Wirtschaft im Währungsraum an. Davon ist sie aber immer noch weit entfernt. Im Januar lag die Inflation in der 20-Länder-Gemeinschaft bei 8,5 Prozent. Die Rate ist damit zwar schon den dritten Monat in Folge gesunken. Doch die Kerninflation, in der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, verharrte im Januar bei 5,2 Prozent. "Wir sind immer noch weit davon entfernt, den Sieg zu erringen", sagte Schnabel.
(Reuters)