Seit der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump im Januar hat eine aggressive Zollpolitik der neuen Regierung in Washington eine Reihe von Handelskonflikten ausgelöst. Zeitweise ist es an den Finanzmärkten wegen der erratischen Politik von Trump zu Kursturbulenzen gekommen. Zuletzt ist die US-Regierung aber bei den Zöllen teilweise zurückgerudert, was vorerst für eine Entspannung an den Finanzmärkten sorgte.

Sollten die schwelenden Handelskonflikte aber künftig die Weltwirtschaft belasten, dann ist nach Einschätzung der EZB-Experten mit höheren Risikokosten, einem Rückgang der Rentabilität und mit einer geringeren Kreditvergabe zu rechnen. «Die politischen Entscheidungsträger müssen die Risiken, die sich aus Handelsspannungen ergeben, identifizieren, überwachen und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Finanzstabilität bewerten», heisst es in dem Bericht.

Die EZB rät den Finanzinstituten, sich mit proaktiven Massnahmen gegen die drohenden Risiken aus den Handelskonflikten zu stemmen. Hierzu zählt die Notenbank «solide Kapital- und Liquiditätspuffer», die gebildet werden müssen, um Schocks infolge von Handelsstörungen abzufedern.

Zudem sollten die Finanzinstitute regelmässig Bewertungen durchführen, um die Risiken von Handelsspannungen zu identifizieren und zu bewerten. Sie sollten ihre Portfolios diversifizieren, um das Risiko zu minimieren. Darüber hinaus sollten sie regelmässig Stresstests durchführen. Die Ergebnisse dieser Analysen könnten dann zur Entwicklung von Notfallplänen genutzt werden, die eine schnelle und wirksame Reaktion ermöglichen, heisst es weiter in dem Bericht./jkr/jha/

(AWP)