Im Frankfurter Ostend laufen die Vorbereitungen für Sitzung des Gouverneursrats der Europäischen Zentralbank auf Hochtouren. Auf der Agenda steht nächste Woche ein wohltelegrafierter Zinsschritt von einem halben Prozent, der den Einlagensatz auf 2,5 Prozent anheben wird. Ausserdem haben die Notenbanker weitere Details zum bald beginnenden Abbau ihrer Anleihebestände versprochen.
Eine von Bloomberg durchgeführte Umfrage unter Ökonomen prognostiziert, dass die Zinsen auch über den Februar hinaus steigen werden. Ein weiterer halber Prozentpunkt wird im März erwartet, gefolgt von einem kleineren Anstieg im Mai.
Die Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass der Einlagesatz dann für etwa ein Jahr auf dem Niveau von 3,25 Prozent verharren wird — bevor eine schwächer werdende Wirtschaft allmähliche Zinssenkungen fordern wird.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde und ihre Kollegen hatten zuletzt signalisiert, dass die weiterhin hohen Inflationsraten im Euroraum kein Nachlassen im Kampf um die Wiederherstellung der Preisstabilität zulassen.
Die Konsumentenpreise stiegen aufgrund eines Rückgangs bei der Energie im Dezember weniger stark als im Vormonat, die Kernrate legte hingegen weiter zu — ein Trend der auf eine Verfestigung des Inflationsdrucks hindeutet.
Am Geldmarkt stiegen am Freitag die Wetten auf EZB-Zinserhöhungen um bis zu 5 Basispunkte. Das Maximalniveau im Zyklus wird im Juli erwartet bei nun eingepreisten 3,42 Prozent.
(Bloomberg)